Gemischtes

BMW und Daimler haben Produktion von Apple-Auto abgelehnt

Lesezeit: 1 min
21.04.2016 21:58
Daimler und BMW haben offenbar ein Angebot zur Zusammenarbeit mit Apple abgelehnt. Der amerikanische IT-Riese wollte angeblich gemeinsam ein Auto herstellen. Das Projekt soll an Streit um die Projekt-Leitung und die Datenhoheit gescheitert sein.
BMW und Daimler haben Produktion von Apple-Auto abgelehnt

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die deutschen Autokonzerne Daimler und BMW haben offenbar ein Angebot von Apple zur gemeinsamen Produktion eines Autos abgelehnt. Der amerikanische IT-Riese habe beiden Unternehmen ein Angebot zur Produktion eines eigenen Fahrzeugs gemacht. Allerdings habe man sich mit keinem der Unternehmen letztlich einigen können, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Insider.

In der Tat hat BMW in der Vergangenheit wiederholt gesagt, man sei mit Apple im Gespräch. BMW-Produktions-Chef Zipse konnte sich noch im Juli 2015 eine Zusammenarbeit mit Google oder Apple beim Bau von Autos vorstellen. Der Konzern schließe nicht aus, für einen IT-Konzern Fahrzeuge zu fertigen, so Zipse damals. „Wir leben in einer Partnerschafts-Welt. Man muss miteinander reden.“. Apple-Chef Tim Cook soll damals sogar BMW-Produktions-Werke besucht haben. Konkrete Details wollte der Autobauer jedoch nicht nennen.

Grund für das Scheitern der Gespräche sei nun dem Zeitungs-Bericht zufolge der Streit darüber gewesen, wer das Projekt am Ende leitet. Auch um die Datenhoheit habe es Streit gegeben. Uneinigkeit herrschte vor allem darüber, wer die von dem Fahrzeug gewonnen Daten erhält und wie sie verarbeitet werden. Apple habe darauf bestanden, dass die iCloud bei dem Projekt die Hauptrolle spiele. Offenbar war dies den deutschen Autobauern zu heikel.

Die Datenverarbeitung ist bei autonomen Fahrzeugen der Knackpunkt: Hier haben die Autobauer derzeit Nachholbedarf und sind oft auf Kooperationen mit Technologieunternehmen angewiesen. Dabei entsteht ein Konkurrenzkampf um die Daten-Hoheit im Auto.  Entsprechend hat BMW etwa im vergangenen Jahr mit Audi und Daimler gemeinsam den Karten- und Navigationsdienst von Nokia gekauft, um die Entwicklung fahrerloser Autos voranzutreiben. Auch der Fahrdienst Uber und Facebook seien interessiert an den digitale Straßenkarten, die für die Entwicklung fahrerloser Autos benötigt werden. Nokia hingegen wartet ab und hofft auf noch höhere Gebote.

BMW hat diesbezüglich bereits eine Kooperation in China: Der chinesische Internetkonzern Baidu hat zusammen mit BMW ein fahrerloses Auto erstmals in Peking getestet. Der umgebaute 3er-BMW fuhr insgesamt 30 Kilometer vollautonom durch die chinesische Hauptstadt. Baidu liefert die Software für den Prototypen.

Doch auch ohne Zusagen für eine Kooperation zapft Apple offenbar Fachwissen aus der deutschen Autobranche an. Jüngst wurde bekannt, dass Apple sein Auto offenbar in Deutschland entwickeln lässt. 15 bis 20 Experten aus der deutschen Autobranche sollen sich in einem geheimen Labor in Berlin Gedanken über das Auto der Zukunft machen. Schon zuvor war Apple dafür bekannt geworden, Ingenieure der Autobauer abzuwerben.

Für die Fertigung des iCars ist Apple demnach neuerdings mit einem Zulieferer aus Österreich im Gespräch: Magma könnte die Fahrzeuge in Graz fertigen, so ein Bericht der FAZ.


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
24.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Frauen in Tech-Berufen: Deutliches Ungleichgewicht trotz wachsender Nachfrage
24.04.2024

Der Frauenanteil in Berufen in den Bereichen Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ist laut einer Studie niedrig....

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
24.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU-Lieferkettengesetz: Die neuen Regelungen und ihre Folgen
24.04.2024

Nach langem Ringen gibt es einen offensichtlich mehrheitsfähigen Kompromiss für ein abgeschwächtes europäisches Lieferkettengesetz. Das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Turbo: Elon Musk beschleunigt Pläne für günstige Modelle - doch ein Produkt wird viel wichtiger
24.04.2024

Tesla macht Tempo: Elon Musk verspricht, die günstigeren Modelle schneller als erwartet zu realisieren. Damit reagiert der Tesla-Chef auf...