Politik

Nationalisten stürmen Preisverleihung in Moskau

Lesezeit: 1 min
30.04.2016 00:33
Russische Nationalisten der Gruppe NOD haben in Moskau eine Preisverleihung der Menschenrechtsgruppe Memorial gestürmt und die Teilnehmer attackiert. Zu den Gästen gehörte auch der deutsche Botschafter. Die NOD ist auch in Deutschland aktiv.
Nationalisten stürmen Preisverleihung in Moskau

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

In Moskau haben etwa 20 russische Nationalisten eine Preisverleihung der Menschenrechtsgruppe Memorial gestürmt, berichtet der Guardian. Dabei wurde die Schriftstellerin Ljudmila Ulitzkaja mit Eiern beworfen und mit einer grünen Flüssigkeit bespritzt.

Die Angreifer sollen zudem andere Besucher antisemitisch beleidigt haben. Auch der deutsche Botschafter in Moskau, Rüdiger von Fritsch, und Julius von Freytag-Loringhoven von der Friedrich-Naumann-Stiftung gehörten ebenfalls zu den Gästen. „Sie waren sehr organisiert, sehr aggressiv und schienen genau zu wissen, wer an dieser Veranstaltung teilnimmt“, zitiert die Zeit von Freytag-Loringhoven.

Die Angreifer sollen Mitglieder der Nationalen Befreiungsbewegung (NOD) sein, deren Vorsitz der Duma-Abgeordnete Jewgeni Fjodorow hat. Die NOD wirft der Menschenrechts-Gruppe vor, dass sie im Rahmen von Geschichtswettbewerben Russland eine „alternative Geschichtsschreibung“ aufzwingen wolle.

Die Menschenrechtsgruppe Memorial wiederum widmet sich der Aufarbeitung der Verbrechen während der Sowjet-Zeit und deckt Menschenrechtsverletzungen auf, die in Russland stattfinden.

Bemerkenswert ist, dass die extremistische NOD auch in Deutschland vertreten ist. Auf ihrer Webseite propagiert sie, dass Deutschland ein „besetztes Land“ sei. Deshalb fordert sie eine „endgültige Befreiung Deutschlands“. Zudem gibt es die organisierten Gruppen NOD Europe und NOD Berlin.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...