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Krisen-Vorsorge: Zentralbanken kaufen massiv Gold
In der Schuldenkrise beweisen die Spekulanten ihren Wert. Zuletzt sorgten die griechischen Anleihen für große Gewinne bei Hedge-Fonds. Diese hatten die Papiere zu Spottpreisen gekauft und auf steigenden Kurs angesichts des Schuldenrückkaufs gesetzt (hier). Zu einem Zeitpunkt, als für viele Marktbeobachter noch nicht klar war, wo die Reise hingeht, setzten die Hedge Fonds auf ein kurzfristiges Überleben Griechenlands.
Auch die zweitgrößte Volkswirtschaft Europas, Frankreich, hatten und haben sie im Visier. Sie gingen davon aus, dass Hollandes Amtsantritt die wirtschaftlichen Aussichten des Landes weiter verschlechtern würde. Entsprechend wetteten sie gegen französische Staatsanleihen, indem sie auf einen steigenden Kurs der Zinskosten setzten. Und sie sollten zumindest wirtschaftlich Recht behalten: Steigende Steuern und umfangreichere Sparmaßnahmen haben den Abwärtstrend fortgesetzt und könnten zu einem weiteren Verlust der Wettbewerbsfähigkeit führen. Auch der britische Economist ließ es sich, zum Ärger der französischen Regierung, nicht nehmen, Frankreich als tickende Zeitbombe Europas zu bezeichnen.
Allerdings rechneten die Hedge Fonds nicht mit der Entschlossenheit der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Manipulation der Bond-Märkte. Die Ankündigung eines unbegrenzten Anleihenkaufs zur Senkung der Zinskosten für die Länder sicherte die Zinsentwicklung für Frankreich ab. „Frankreich ist systemisch wichtig und wenn hier eine Gefahr droht, kann es zu einer Intervention (der EZB, Anm. d. Red.) kommen“, begründet Louis Gargour von LNG Capital die Bedeutung der Ankündigung Draghis. Noch immer gilt Frankreich, auch dank der EZB, also grundsätzlich erst einmal als sicherer Hafen hinsichtlich der Staatsanleihen. Und auch die drohende Herabstufung des Landes blieb bisher aus. Dadurch sanken die Zinskosten für das Land. Daher haben sich die Hedge-Fonds nun jedoch für eine andere Strategie entschieden, um den Franzosen auf den Zahn zu fühlen.
Statt weiterhin gegen Staatsanleihen, und somit auf steigende Zinsen zu setzen, widmen sich die Spekulanten nun den französischen Unternehmen. Tatsache ist, dass die französische Wirtschaft nur noch mit künstlichen Maßnahmen vor dem Crash bewahrt werden kann. Eine Eskalation der Situation in Spanien und Italien hätte für Frankreich unmittelbare Konsequenzen - das räumt sogar die französische Regierung ein.
So haben sich die Hedge-Fonds in der jüngsten Vergangenheit mit Verlust von den französischen Bonds getrennt und in Unternehmensanleihen investiert: Nun wetten sie gegen die Unternehmen. Hier kann die EZB letztlich nicht eingreifen. Und rutscht die französische Wirtschaft weiter ab, können die Spekulanten große Gewinne verbuchen. „Der Handel auf Fundamentaldaten macht Sinn“, bestätigt auch Louis Gargour der Nachrichtenagentur Reuters.
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