Was sich schon bei den Aufmärschen von Occupy Wall Street (OWS) im Herbst gezeigt hat, bestätigte sich auch am 1. Mai in den USA. Die Sicherheitskräfte haben den Auftrag, mit äußerster Härte gegen die Demonstranten vorzugehen. So berichtet die New York Times von zahlreichen Festnahmen bei einem Aufmarsch in Manhattan. Das „Vergehen“ der Demonstranten: Sie verließen kurzzeitig den Bürgersteig. Die Zeitung berichtet von mindestens einem Mann, der blutüberströmt abgeführt wurde. Polizisten in Zivil hatten sich offenbar unter die Demonstranten gemischt. Ob sie als Provokateure tätig wurden oder nur die Lage überwachen wollten, ist zur Stunde unklar.
Auch in anderen Städten gab es Proteste und Verhaftungen. In San Francisco wurde die Golden Gate Fähre bestreikt, wodurch der Berufsverkehr erheblich behindert wurde. In Los Angeles meldeten OWS-Aktivisten die zeitweise Besetzung des Internationalen Flughafens LAX.
Insgesamt verhielten sich die Demonstranten sehr ruhig. Die Märsche waren gut besucht, aber seitens der Protestierenden wurden keinerlei Gewaltaktionen gemeldet. Daher übten Bürgerrechtsvertreter auch harsche Kritik an den zahlreichen Verhaftungen. Aber sie gehen davon aus, dass die US-Regierung die Proteste im Keim ersticken will – und daher auch bei minimalen Vergehen gleich die Muskeln spielen läßt.