Finanzen

Moody’s stuft Kreditwürdigkeit Saudi-Arabiens herunter

Die Ratingagentur Moody’s hat die Kreditwürdigkeit Saudi-Arabiens zum ersten Mal seit dem Beginn der Begutachtung des Landes heruntergestuft. Moody’s zufolge habe sich die finanzielle Situation des Königreichs weiter verschlechtert und mache es deswegen anfälliger für externe Schocks.
17.05.2016 00:48
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die amerikanische Ratingagentur Moody’s hat die Kreditwürdigkeit Saudi-Arabiens um eine Stufe von Aa3 zu A1 herabgestuft. Zuvor hatten auch die Wettbewerber Standard & Poor’s und Fitch ihre Bewertung nach unten angepasst. Es ist das erste Mal, dass Moody’s Saudi-Arabien herabgestuft hat, seit es das Land bewertet, wie Financial Times schreibt.

„Eine Kombination aus geringerem Wachstum, höheren Schulden und geringeren Finanzpuffern macht das Königreich anfälliger für zukünftige Schocks“, schreibt die Ratingagentur.

Moody‘s geht davon aus, dass das reale saudische Bruttoinlandsprodukt in den kommenden fünf Jahren etwa zwei Prozent betragen werde. Diese Prognose liegt deutlich unter dem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von etwa fünf Prozent, das zwischen 2011 und 2015 verzeichnet wurde. Der Hauptgrund für den Rückgang liegt in den gesunkenen Weltmarktpreisen für Erdöl. Das Haushaltsdefizit werde mit etwa 15 Prozent so hoch wie im vergangenen Jahr ausfallen.

Die vom aufstrebenden Prinzen Mohammed bin Salman verkündete „Vision 2030“ – ein Reformprogramm, welches das Land weniger abhängig vom Erdöl machen und die Wirtschaft diversifizieren soll – wird von der Ratingagentur noch vorsichtig bewertet. Dieses könne dazu beitragen, das Rating künftig wieder anzuheben. Für eine Einschätzung sei es aber noch zu früh, weil das Reformpaket bisher über den Stand der Planung nicht hinausgekommen ist.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...