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In den ersten zwei Quartalen des kommenden Jahres werde die französische Wirtschaft um jeweils 0,1 Prozent wachsen, so das französische Institut für Statistik und Wirtschaftsforschung (INSEE). Durch die Vorhersage dieses minimalen BIP-Anstiegs vermeidet es die Statistikbehörde, von einer Rezession zu sprechen. Doch diese hat tatsächlich bereits im vierten Quartal 2012 begonnen.
Das Geschäftsklima in Frankreich hat sich verschlechtert, der Bausektor wird in die Rezession eintreten, und auch die Industrieproduktion wird im vierten Quartal 2012 fallen. Von diesem Rückgang ist vor allem die französische Automobilindustrie betroffen (mehr hier). Sie ist allein von August auf September um 15,8 Prozent eingebrochen, und im Oktober um weitere 4,7 Prozent zurückgegangen. Dies wird sich auf die gesamte Industrieproduktion auswirken, die im vierten Quartal um 1,5 Prozent fallen werde, so INSEE.
Insofern ist die Ankündigung einer Stabilisierung im ersten Halbjahr 2013 vor dem Hintergrund einer schwächelnden Industrieproduktion wenig glaubhaft. Doch INSEE argumentiert damit, dass die französischen Exporte aufgrund einer erwarteten Euro-Schwäche anziehen werden: im ersten Quartal um 0,7 Prozent und im zweiten Quartal um 0,8 Prozent. Aktuell jedoch macht der Euro im Vergleich zum Dollar einiges an Boden gut. INSEE geht außerdem von stabilen Investitionen der Unternehmen aus. Die Arbeitslosenquote liegt in Frankreich aktuell bei 10,5 Prozent (mehr hier).
Vor diesem wirtschaftlichen und sozialen Hintergrund sind die INSEE-Vorhersagen sehr optimistisch. Doch Pierre Moscovici, Frankreichs Wirtschaftsminister, ist sogar noch optimistischer. Er hält nämlich an seiner Prognose fest, die Wirtschaft des Landes werde über das Jahr 2013 um 0,8 Prozent wachsen. Wenn Moscovici nämlich eingestünde, dass seine Prognose nicht mehr realistisch ist, dann müsste die französische Regierung ihren Haushaltsplan für 2013 überarbeiten. Denn Frankreichs Wirtschaft müsse 2013 um die von Moscovici erwarteten 0,8 Prozent wachsen, damit Frankreich nicht die Defizitgrenze von 3 Prozent verfehlt.
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