Politik

Studie: Deutschland hat die meisten Niedriglöhner in Europa

Kein anderes westeuropäisches Land hat einen derart großen Niedriglohnsektor wie Deutschland. Betroffen sind vor allem Frauen und Arbeitnehmer mit niedrigem Bildungsstand. Auch befristete Jobs werden häufig nur mit geringen Löhnen vergütet.
24.12.2012 00:56
Aktualisiert: 24.12.2012 00:56
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Monti: „Regierungschef? Ja – aber zu meinen Bedingungen!”

In Deutschland ist fast jeder vierte Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor (22,2%). Der EU-Durchschnitt liegt bei 17 Prozent, Schweden hat den kleinsten Niedriglohnsektor (2,5%). Niedriglohnempfänger in Deutschland sind überwiegend Frauen. Insgesamt arbeitet fast jede Dritte Frau in Deutschland im Niedriglohnbereich (28,7). Nur in Litauen (29,4%), Estland (30,1%) und Zypern (31,4%) ist der Anteil noch höher.

Als Niedriglohnempfänger werden Arbeitnehmer bezeichnet, deren Bruttostundenverdient zwei Drittel oder weniger des durchschnittlichen Gehalts eines Landes beträgt. Für Deutschland liegt der Durchschnittswert bei 10,2 Euro für das Jahr 2010. Die Daten stammen von dem europäischen Statistikamt Eurostat (Originalbericht hier).

Die Quote ist also für jedes Land unterschiedlich. In Deutschland arbeiten mehr als die Hälfte der Menschen mit niedrigem Bildungsstand in einem gering vergüteten Arbeitsverhältnis. In dieser Kategorie ist Deutschland (54,6%) auf dem ersten Platz noch vor der Slowakei (51,5%) und Rumänien (49,4%).

Die Wahrscheinlichkeit, in einem gering vergüteten Arbeitsverhältnis zu stehen erhöht sich, wenn der Arbeitsvertrag befristet ist. In Deutschland sind 38 Prozent der befristet Beschäftigten auch im Niedriglohnsektor angesiedelt. Nur in den Niederlanden (47,9%) und in Polen (42,5%) sind die Werte höher.

Weitere Themen:

Verfassungsrichter: Deutschland kann mehr Souveränität an die EU abgeben

Defizit-Ziele aufgeweicht: EU in Sorge um Frankreich

EU-Berater schließt weitere Gelder für Griechenland nicht aus

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik BSW-Klagen zum Wahlrecht vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert
03.06.2025

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ist in Karlsruhe mit Klagen zum Bundestagswahlrecht gescheitert. Das Bundesverfassungsgericht verwarf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Selbstständigkeit im Aufschwung - Mehr junge Gründer in Deutschland
03.06.2025

Inmitten der Wirtschaftskrise machen sich wieder mehr Menschen in Deutschland selbstständig. Die Zahl der Existenzgründungen stieg 2024...

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett für Einsteiger: Was jeder von der Investoren-Legende lernen kann
03.06.2025

Warren Buffett zählt zu den einflussreichsten Investoren der Welt. Seine Entscheidungen, Strategien und sein Lebensstil haben weltweit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OECD-Ausblick: Deutsche Wirtschaft auf dem Tiefpunkt – Trendwende 2025 möglich?
03.06.2025

Die deutsche Wirtschaft kommt wegen teurer Energie und dem Zollstreit mit US-Präsident Donald Trump auch in diesem Jahr nicht richtig vom...

DWN
Technologie
Technologie Google wirft die klassische Suche über Bord – das Ende der blauen Links
03.06.2025

Google krempelt seine Suche radikal um – KI ersetzt Linklisten, Gespräche ersetzen Klicks. Ist das der Anfang vom Ende des freien...

DWN
Politik
Politik Politische Zerreißprobe in Polen: Tusk stellt Vertrauensfrage nach Wahlschlappe
03.06.2025

Nach der Niederlage seines politischen Verbündeten Rafal Trzaskowski bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Polen steht...

DWN
Politik
Politik Ultimatum statt Diplomatie: Moskaus Bedingungen für einen Friedensvertrag
03.06.2025

Russland hat nach tagelangen Forderungen nun sein Memorandum für eine Beendigung des Krieges in der Ukraine veröffentlicht. Im Grunde...

DWN
Technologie
Technologie Toyota hebt ab – Autobauer setzt auf Flugtaxi-Revolution in den USA
03.06.2025

Mitten in der Krise der deutschen Flugtaxi-Pioniere investiert Toyota hunderte Millionen in ein US-Start-up – und setzt auf eine Zukunft...