Der krisengeplagte Internetpionier Yahoo will einem Medienbericht zufolge rund 3000 Patente zu Geld machen. Dies betreffe unter anderem die Suchtechnik und weitere Erfindungen aus den Gründerjahren des Konzerns, berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf Insider.
Mit der Abwicklung sei die Investmentbank Black Stone IP beauftragt worden. Gebote können dem Bericht zufolge bis Mitte Juni eingereicht werden. Yahoo und Black Stone IP waren zunächst nicht erreichbar.
Yahoo hatte im März mitgeteilt, mit dem Verkauf von Patenten und Immobilien ein bis drei Milliarden Dollar einnehmen zu wollen. Auch das Kerngeschäft des Internet-Pioniers steht zum Verkauf. Einem WSJ-Bericht des Vortags zufolge will der US-Telekom-Konzern Verizon für Yahoos Internet- und E-Mail-Sparte rund drei Milliarden Dollar bieten.
Verizon ist früheren Insiderinformationen zufolge Favorit für den Kauf der Internet- und E-Mail-Sparte von Yahoo, die seit Februar zum Verkauf steht. Zu Verizon gehört bereits der Online-Veteran AOL. In Kombination mit Yahoo würde Verizon Analysten zufolge umgehend in die Spitzengruppe im Geschäft mit Internet-Werbung aufsteigen.
Im ersten Quartal sanken die Erlöse um 11,3 Prozent auf 1,09 Milliarden Dollar, wie der Konzern am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Es war der erste Umsatzrückgang nach vier Quartalen in Serie mit Wachstum. Allerdings hatten Analysten im Schnitt mit noch geringeren Erlösen gerechnet. Netto fiel im jüngsten Quartal ein Verlust von 99,2 Millionen Dollar an nach einem Gewinn von 21,2 Millionen vor einem Jahr. Bereinigt schrieb Yahoo aber schwarze Zahlen. Die Aktie legte nachbörslich etwa ein Prozent zu.