Politik

Brexit-Abstimmung: Labour-Partei fordert Verlängerung der Registrierungs-Frist

Abgeordnete der britischen Labour-Partei fordern, die Frist zur Registrierung für die Abstimmung über einen Austritt Großbritanniens aus der EU zu verlängern. Hintergrund sind Berichte, denen zufolge das Online-Portal zur Registrierung nicht funktioniere. In den vergangenen Tagen hatten Hunderttausende Briten darauf zugegriffen, wodurch es zu der Panne gekommen sei.
08.06.2016 12:05
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Chef der britischen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, hat eine Verlängerung der Frist der Wähler-Registrierung für das Brexit-Referendum gefordert, wie AFP meldet. Im Kurzbotschaftendienst Twitter verwies Corbynam Mittwoch auf technische Probleme mit der Website, auf der sich die britischen Wahlberechtigten bis Dienstag um Mitternacht für die Teilnahme am Referendum über einen EU-Austritt Großbritanniens anmelden konnten. Auch andere Politiker warben für Fristverlängerungen.

„Man sagt mir, dass die Seite gov.uk/register-to-vote nichtfunktionierte, wodurch die Leute sich nicht registrieren konnten, um am EU-Referendum teilzunehmen“, schrieb Corbyn. „Wenn das stimmt, muss die Frist verlängert werden.“ Corbyn hatte die Briten ab Dienstagabend stündlich dazu aufgerufen, sich noch für die Teilnahme zu registrieren. Der Chef der größten britischen Oppositionspartei wirbt für einen Verbleib des Landes in der EU.

Der Vorsitzende der Liberaldemokraten, Tim Farron, erklärte, die technische Panne könne einen „schweren Schlag“ für die proeuropäische Kampagne bedeuten. Auch er forderte eine Verlängerung der Registrierungsfrist. Farron machte die konservative Regierung von Premierminiser David Cameron für ein „regelrechtes Chaos“ bei der Organisation des Referendums verantwortlich. „Man muss den Menschen einen zusätzlichen Tag geben, um ihr demokratisches Recht wahrzunehmen“, fügte er hinzu.

Für eine Fristverlängerung sprachen sich auch die Labour-Abgeordneten Toby Perkins und Yvette Cooper aus. Zuvor hatten zahlreiche Briten auf der Website eine Pannen-Meldung anstelle des Registrierungsformulars gesehen: „Entschuldigung, wir haben technische Probleme. Bitte versuchen Sie es später noch einmal.“ Um 00.01 verkündete die Wahlkommission auf Twitter, die Registrierungsfrist sei abgelaufen. „Wenn Sie nicht registriert sind, können sie nicht am Referendum über die EU teilnehmen.“

Die Regierung erklärte als Ursache für die Panne, die Website sei durch eine enorme Nachfrage überlastet gewesen. Allein am Dienstag registrierten sich demnach eine halbe Million Briten, darunter 132.000 unter 25-Jährige. Die Briten sollen sich am 23. Juni zu der Frage äußern, ob ihr Land in der EU bleiben soll oder nicht. Die Lager der Gegner und Befürworter eines Brexit liegen nahezu gleichauf.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturplan: Eine Chance für europäische Bauunternehmen?
09.07.2025

Deutschland plant das größte Infrastrukturprogramm seiner Geschichte. Doch es fehlen Bauarbeiter. Können andere europäische Firmen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs stabil trotzt Milliardenbewegung: Anleger bleiben dennoch vorsichtig
08.07.2025

80.000 Bitcoin aus der Satoshi-Ära wurden bewegt – doch der Bitcoin-Kurs blieb stabil. Was hinter dem Rätsel steckt, warum Investoren...

DWN
Politik
Politik Steinmeier drängt auf mehr gemeinsame Rüstungsprojekte in Europa
08.07.2025

Bei seinem Besuch in Lettland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr Zusammenarbeit in der europäischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwäche in China bremst Porsche: Absatz geht im ersten Halbjahr zurück
08.07.2025

Porsche muss im ersten Halbjahr 2025 einen spürbaren Rückgang beim Fahrzeugabsatz hinnehmen. Besonders in China läuft das Geschäft...

DWN
Politik
Politik Trump verspricht Raketen für die Ukraine – doch zu welchem Preis?
08.07.2025

Donald Trump kündigt neue Waffenlieferungen an die Ukraine an – obwohl er sich lange zurückhielt. Ein Signal der Stärke oder Teil...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nvidia-Aktie auf Höhenflug: Wie realistisch ist das 250-Dollar-Ziel?
08.07.2025

Die Nvidia-Aktie eilt von Rekord zu Rekord – doch Analysten sehen noch Luft nach oben. Wie realistisch ist das Kursziel von 250 Dollar?...

DWN
Politik
Politik NATO-Chef erwartet Doppelangriff: China greift Taiwan an, Russland die NATO
08.07.2025

Ein gleichzeitiger Angriff Chinas auf Taiwan und Russlands auf die NATO – ausgerechnet NATO-Chef Mark Rutte hält dieses...