Deutschland

Stellenabbau und Gewinneinbruch bei Modefirma Gerry Weber

Lesezeit: 1 min
14.06.2016 09:42
Der über Jahre erfolgsverwöhnte Modekonzern Gerry Weber kämpft mit sinkenden Umsätzen und Gewinnen. Das Unternehmen hat das zweite Quartal mit kräftigen Einbußen abgeschlossen. Eine Verjüngungskur und harte Sparmaßnahmen sollen die Wende bringen.
Stellenabbau und Gewinneinbruch bei Modefirma Gerry Weber

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der operative Gewinn (Ebit) brach im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2015/16 auf 4,5 Millionen Euro ein, vor Jahresfrist standen noch 18,8 Millionen Euro in den Büchern, wie Gerry Weber am Dienstag mitteilte. Der Überschuss fiel auf 1,7 (Vorjahr: 11,4) Millionen Euro. Der Umsatz ging auf 230 (240) Millionen Euro zurück.

Vorstandschef Ralf Weber setzt auf ein Umbau- und Sparprogramm, um den Konzern aus Halle, Westfalen, nach der rasanten Expansion der vergangenen Jahre wieder profitabler zu machen, so Reuters. 21 Filialen wurden bis Ende April dichtgemacht. Webers Pläne sehen vor, dass insgesamt 103 Geschäfte die Pforten schließen. Rund 700 der etwa 7000 Stellen will Weber streichen.

„Nach mehr als 40 Jahren des Wachstums ist die Phase der Neuausrichtung insbesondere für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit großen Belastungen verbunden“, erklärte Weber. Doch sei der Umbau nötig - er schaffe die Voraussetzungen, wieder an vergangene Erfolge anzuknüpfen. Erst einmal drückt der Umbau aber auf die Erträge. Ende Mai sei ein Sozialplan abgeschlossen worden, für die Folgequartale sei mit einem Anstieg der Personalkosten aufgrund außerordentlicher Abfindungszahlungen zu rechnen, hieß es im Geschäftsbericht.

Die Sanierung wird auch im Gesamtjahr 2015/16 zu einem Gewinneinbruch führen, hatte Weber bereits angekündigt. Einmalige Aufwendungen und Abschreibungen von 36 Millionen Euro werden das Ebit auf zehn bis 20 Millionen Euro drücken, bekräftige das Unternehmen. Bereits 2014/15 war das Ebit um fast ein Drittel auf rund 79 Millionen Euro geschrumpft.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...