Finanzen

Europäische Banken nehmen Rekord-Kredite bei EZB auf

Kurz vor Jahresende nutzten zahlreiche europäische Geldinstitute das billig von der EZB zur Verfügung gestellte Geld. Sie nahmen Kredite in Höhe von mehr als 16 Milliarden Euro auf. Das ist so viel wie seit einem Jahr nicht mehr.
27.12.2012 17:52
Lesezeit: 1 min

Aktuell

Unternehmen und Selbständige machen in der Krise mehr Schulden

Die Abhängigkeit der europäischen Banken von der EZB ist ungebrochen. Vier Tage vor dem Ende des Jahres haben Banken Kredite in Höhe von 16,3 Milliarden Euro zu einem Zinssatz von 1,5 Prozent aufgenommen. Zuletzt wurde so ein großer Ansturm for etwa einem Jahr beobachtet. Der Interbankenmarkt liegt noch immer brach und die Sorge, nicht über ausreichend Liquidität zu verfügen, treibt die Banken zur EZB (auch die Commerzbank ist derzeit unsicher –hier).

Vor allem Banken, die keinen wirklichen Zugang mehr zum Markt haben, nutzten die Kredite der EZB. Normaler Weise nutzen Banken die Wechselkurse, um sich wieder Liquidität zu beschaffen. Sie verkaufen beispielsweise ihre Vermögenswerte, die in US-Dollar gezeichnet sind, und führen die Erlöse aus dem Verkauf zurück, indem sie dafür Euro kaufen.

Mit den übermäßig großen Mengen an ausgegebenen Krediten übersteigt die Bilanz der EZB bei weitem die der Fed. Während beispielsweise die Bilanz der Fed 20 Prozent des jährlichen BIPs ausmacht, sind es bei der EZB sogar schon 30 Prozent (mehr hier).

Doch die europäischen Banken erhielten nicht nur von der EZB Schützenhilfe. Wie die Europäische Kommission mitteilte, erhielten die Geldinstitute zwischen Oktober 2008 und 31. Dezember 2011 beispielsweise staatliche Beihilfe in Höhe von 1,6 Billionen Euro. Das entspricht in etwa 13 Prozent des BIP der EU.

Weitere Themen

Brot und Spiele: Fußball-Boom mit Milliarden Steuergeldern finanziert

Merkel schlägt alle: CDU auf Rekord-Hoch

Boston Consulting: Internationale Finanzwelt ist ein Schneeball-System

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftliche Eskalation durch Trump-Zölle: Kommt jetzt die Wende für Europa?
22.04.2025

Zwei der einflussreichsten Ökonomen der Welt – Lawrence Summers und Olivier Blanchard – schlagen Alarm: Donald Trumps aggressiver...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Weltwirtschaft: IWF warnt vor Folgen von Trumps Zollpolitik
22.04.2025

Trumps neue Zolloffensive sendet Schockwellen durch die Weltwirtschaft. Der IWF sieht die globale Konjunktur in der Krise und senkt seine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Preis der Führungsdiplomatie: Zwischen Beziehung und Ergebnis
22.04.2025

Harmonie und Klarheit: Warum effektive Führung mehr verlangt als nur gutes Zuhören – und wie man den Spagat meistert.

DWN
Panorama
Panorama Wie lange können wir noch mit Bargeld zahlen?
22.04.2025

Trotz digitaler Bezahlmöglichkeiten will eine klare Mehrheit der Deutschen am Bargeld festhalten. Die Bundesbank teilt diese Haltung –...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie der Dollar seinen Thron verliert – Das Ende einer Ära hat begonnen
22.04.2025

Die Weltordnung bröckelt – auch auf den Währungsmärkten. Der Dollar, lange Zeit unangefochtener „König“ unter den...

DWN
Panorama
Panorama Einbruchschutz: So sichern Sie Ihr Zuhause wirksam
22.04.2025

Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland steigt wieder, bleibt aber unter dem Vor-Pandemie-Niveau. Die meisten Täter geben nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold erreicht erstmals 3.500 Dollar
22.04.2025

Ein turbulenter Präsident, ein unter Druck stehender Notenbankchef – und Anleger, die das Vertrauen verlieren. Während Donald Trump...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Attacke auf Fed: Wenn Trump Powell unter Druck setzt, drohen wirtschaftliche Turbulenzen
22.04.2025

Am Gründonnerstag senkte die Europäische Zentralbank (EZB) erneut die Leitzinsen – ein Schritt, der unter normalen Umständen das...