Politik

Uber-Rivale aus China bekommt sieben Milliarden Dollar

In China trifft der Fahrdienst-Vermittler Uber auf einen mächtigen Rivalen. Der einheimische Konkurrent Didi Chuxing wächst schneller und bekam jetzt einen Riesen-Betrag von Geldgebern. Zuletzt soll er 4,5 Milliarden Dollar eingesammelt haben und liegt nun mit Uber fast gleich auf.
16.06.2016 09:48
Lesezeit: 1 min

Der Kampf um den chinesischen Fahrdienst-Markt wird immer mehr zu einer Milliardenschlacht: Der chinesische Uber-Rivale Didi Chuxing besorgte sich laut Medienberichten sieben Milliarden Dollar frisches Geld.

Die jüngste Finanzierungsrunde habe insgesamt 4,5 Milliarden Dollar eingebracht, schrieben unter anderem das Wall Street Journal und der Finanzdienst Bloomberg am späten Mittwoch unter Berufung auf informierte Personen. Zusätzlich habe sich Didi Kredite von 2,5 Milliarden Dollar von der China Merchants Bank gesichert. Damit habe das Unternehmen nun insgesamt zehn Milliarden Dollar (rund neun Mrd Euro) zur Verfügung, hieß es weiter. Uber besorgte sich bisher insgesamt rund elf Milliarden Dollar.

Die beiden Unternehmen liefern sich einen erbitterten Wettstreit um den chinesischen Markt mit hohen Rabatten und schreiben dadurch erhebliche Verluste. Uber gibt mindestens eine Milliarde Dollar jährlich in China aus. Didi legte dort zuletzt schneller als Uber zu und kam nach jüngsten Angaben auf 14 Millionen Fahrten pro Tag. Das ist fast drei Mal so viel wie Uber weltweit macht. Die Firma sorgte jüngst auch für Aufsehen, als Apple sich in einer ungewöhnlichen Investition für den iPhone-Konzern mit einer Milliarde Dollar an der aktuellen Finanzierungsrunde beteiligte.

Bei der Gesamtbewertung liegt Uber noch klar vorn. Das global agierende Start-up aus San Francisco war bei der vergangenen Geldspritze mit gut 60 Milliarden Dollar bewertet worden. Didi kam jetzt laut Wall Street Journal auf mehr als 25 Milliarden Dollar und Bloomberg sowie dem Technologieblog Recode zufolge sogar auf 28 Milliarden Dollar. Die Gesamtbewertung entscheidet darüber, welchen Anteil an einem Unternehmen der Investor in einer Finanzierungsrunde für sein Geld bekommt.

China ist ein aussichtsreicher Markt für Fahrdienste nicht nur wegen der Größe, sondern auch weil die chinesische Regierung Einschränkungen auf Autobesitz und Verkehr in Städten eingeführt hat. Hinter Didi Chuxing stehen unter anderem die chinesischen Internet-Riesen Tencent und Alibaba. Das Unternehmen ging eine internationale Allianz gegen Uber unter anderem mit dem US-Anbieter Lyft und Ola aus Indien ein.

Uber holte sich in der aktuellen Finanzierungsrunde rund fünf Milliarden Dollar von Investoren, darunter 3,5 Milliarden aus Saudi-Arabien.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...