Politik

Putin will Eskalation im Verhältnis mit den USA vermeiden

Russlands Präsident bezeichnet die USA überraschend als die einzige Supermacht der Welt. Das Lob erfolgt aus Kalkül: Putin will vermeiden, dass Russland von den USA als militärischer Angreifer qualifiziert wird. Putin will mit seinen freundlichen Worten eine Eskalation verhindern.
19.06.2016 01:18
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die USA überraschend deutlich gelobt. Die USA seien vermutlich die letzte verbliebene Supermacht, sagte er am Freitag beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg. "Wir akzeptieren das. Wir sind bereit, mit den USA zusammenzuarbeiten." Putin ging auch auf die Europäische Union zu, die in der kommenden Woche voraussichtlich ihre wegen des Ukraine-Konflikts verhängten Sanktionen gegen Russland verlängern wird. "Wir hegen keinen Groll und sind bereit, unseren europäischen Partnern entgegenzukommen", erklärte Putin. "Aber das kann natürlich keine Einbahnstraße sein." Die EU bleibe aber ein wichtiger Handelspartner für Russland.

Putins Worte über die Supermacht USA sind ungewöhnlich: US-Präsident Barack Obama hatte Russland einst als Regionalmacht bezeichnet und damit bei Putin für Verärgerung gesorgt. Putin erklärte, Russland setze auf ein gutes Verhältnis zu den USA - unabhängig davon, wer die Präsidentenwahl im November gewinne. Kürzlich hatte Putin den republikanischen Bewerber für die Präsidentschaftskandidatur, Donald Trump, als "sehr talentiert" bezeichnet. Damit löste er Spekulationen aus, er bevorzuge Trump als Nachfolger Obamas. Bei seiner Rede in St. Petersburg bemühte er sich aber, diesem Eindruck zu widersprechen und betonte auch die "herzlichen Beziehungen", die die USA unter dem früheren Präsidenten Bill Clinton zu Russland gehabt hätten. Clintons Frau Hillary ist die Bewerberin der Demokraten um das höchste Amt in den USA.

Tatsächlich will Russland vermeiden, als Feind der USA dazustehen. Die Neocons, Clinton und die Nato haben sich auf das Thema Cyber-Attacken eingeschossen. Sie drohen, dass russische Hacker-Angriffe den Bündnisfall auslösen könnten. Die Bundesregierung agiert gespalten: Deutsche Geheimdienst-Krise behaupten, dass Russland hinter Hacker-Angriffen stehe, für die offiziell der IS verantwortlich sein soll. Bundesaußenminister Frank Walter Steinmeier warnt dagegen vor "Säbelrasseln und Kriegsgeheul" in Richtung Russland.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...