Finanzen

Bundesbank korrigiert Prognose für deutsche Wirtschaft nach unten

Lesezeit: 1 min
20.06.2016 15:46
Die Bundesbank hat ihre Konjunkturprognosen für die deutsche Wirtschaft nach unten korrigiert. Insbesondere das zweite Quartal des laufenden Jahres werde schwächer ausfallen, als erwartet. Weiterhin skeptisch beurteilt die Zentralbank die Lage auf den Weltmärkten – diese werde den deutschen Exporteuren zusetzen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Bundesbank hat ihre Prognose für das Wachstum der deutschen Wirtschaft leicht nach unten korrigiert, wie AFP berichtet. Für das laufende Jahr rechnet sie nun mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,7 Prozent, für 2017 mit einem Plus von 1,4 Prozent. Bisher war sie von einem Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent für dieses Jahr und von 1,7 Prozent für das kommende Jahr ausgegangen.

Hauptgrund für die Korrektur sei insbesondere das zweite Quartal. „Die deutsche Wirtschaft wird im zweiten Vierteljahr vermutlich eine deutlich langsamere Gangart einlegen als zu Jahresbeginn“, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht. Dafür sprechen aus ihrer Sicht mehrere Faktoren: So „dürfte die Industrieproduktion nach dem starken Anstieg im ersten Vierteljahr eine Verschnaufpause einlegen.“ Die Neuaufträge hätten zuletzt mit der Produktion nicht Schritt gehalten. „Die günstigen Witterungseinflüsse aus dem Winterhalbjahr sind ausgelaufen, so dass vor allem im Baugewerbe Impulse entfallen“, so die Bundesbank.

Die Wachstums-Abschwächung sei jedoch nur von kurzer Dauer, so die Bundesbank: „Das positive Stimmungsbild, das Umfragen sowohl bei Unternehmen als auch bei privaten Haushalten zeichnen, legt den Schluss nahe, dass sich das Wirtschaftswachstum nach einem schwachen zweiten Quartal im nächsten Halbjahr wieder verstärken dürfte“. Die Wirtschaft weise eine „recht kräftige konjunkturelle Grundtendenz“ auf: die Binnennachfrage werde von der guten Lage am Arbeitsmarkt und steigenden Einkommen getragen und erhalte in diesem Jahr „zusätzlichen Schub durch Kaufkraftgewinne“. Allerdings gebe es für den Außenhandel angesichts der zögerlichen Entwicklung des Welthandels nur „begrenzte Impulse“ – so Bundesbank-Chef Weidmann.

Andere Beobachter sind skeptischer, was die Entwicklung der deutschen Wirtschaft anbelangt. Die Commerzbank geht von einer negativen Tendenz aus. Ihrem Frühindikator zufolge gebe es keinen Grund, „weshalb die deutsche Wirtschaft nachhaltig einen Gang hochgeschaltet haben sollte bzw. in den kommenden Monaten hochschalte werde.“

Einen besonderen Schaden fügen die Russland-Sanktionen der deutschen Wirtschaft zu. Doch deren Ende ist nicht absehbar: Bundeskanzlerin Merkel sagte am Montag, dass kein Grund für die Aufhebung der Sanktionen zu erkennen sei. 


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-XRP-Prognose 2025: Die aktuelle XRP-Kursentwicklung und was Anleger jetzt wissen sollten
15.01.2025

Der Ripple-Kurs, der lange Zeit von Unsicherheiten geprägt war, zeigt sich auch zu Beginn des Jahres 2025 relativ stabil - und legt...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuern auf Rente: Steuervorteile und Grundfreibetrag - so hoch ist die Besteuerung 2025
15.01.2025

In Deutschland wird die Rente besteuert. Doch seit wann sind Rentner steuerpflichtig? Welcher Rentenfreibetrag gilt aktuell, welche...

DWN
Immobilien
Immobilien Zwangsversteigerungen 2024: Zahl stark gestiegen
15.01.2025

Deutlich mehr Immobilien zwangsversteigert: Die Wirtschaftskrise und steigende Zinsen hinterlassen Spuren, besonders bei Eigentümern. 2024...

DWN
Politik
Politik Wider den Hedonismus: Warum Wehrpflicht (und Zivildienst) Deutschland wieder auf Spur bringen
15.01.2025

Als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), vom russischen Überfall auf die Ukraine richtig geschockt, die Zeitenwende für Deutschland ausrief,...

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Kontenvergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...