Der Online-Wettanbieter Betfair beziffert die Wahrscheinlichkeit eines Verbleibs von Großbritannien in der EU nun mit 78 Prozent nach 75 Prozent am Mittwoch-Morgen.
Kurz vor der Abstimmung der Briten über einen Verbleib in der Europäischen Union liegen die Befürworter eines Austritts in einer Umfrage des Instituts ComRes vorn. Laut Erhebung für die Zeitung Daily Mail und den TV-Sender ITV kommt das Lager der EU-Unterstützer auf 48 Prozent und liegt damit sechs Prozentpunkte vor den EU-Gegnern. Elf Prozent sind demnach noch unentschieden.
Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov für die Zeitung The Times sieht einen Tag vor der Abstimmung die EU-Befürworter knapp vorn. Für den Verbleib in der Europäischen Union (EU) wollen demnach 51 Prozent der Befragten stimmen, für einen Austritt 49 Prozent. Bei der vorherigen YouGov-Umfrage führte dagegen das Brexit-Lager.
Die EU-Befürworter haben nach Analysen der jüngsten Meinungsumfragen durch die US-Bank JPMorgan die Nase ganz leicht vorn. JPMorgan-Experte Malcolm Barr teilt zudem mit, er persönlich sehe eine Wahrscheinlichkeit von 45 Prozent, dass die Briten für einen Austritt votierten.
Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Opinium sieht einen Tag vor der Abstimmung ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Für den Verbleib in der Europäischen Union (EU) stimmen demnach 44 Prozent der Befragten, für einen Austritt 45 Prozent.
Der britische Finanzbranchenverband TheCityUK hat nach Angaben des Daily Telegraph einen Forderungskatalog für den Fall eines Brexit erstellt. Die Politik wird demnach darin aufgerufen, für eine sanfte Übergangsphase zu sorgen. Grenzen sollen zudem geöffnet und eine Öffentlichkeitskampagne gestartet werden, die Großbritanniens Ruf als Finanzzentrum dann außerhalb der EU stütze, berichtet die Zeitung unter Berufung auf vertrauliche Unterlagen.
Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) würde Großbritannien im Falle eines Austritts aus der Europäischen Union die Spitzen-Bonitätsnote „AAA“ entziehen. Sollte das Land sich für einen Brexit entscheiden, „dann wäre das 'AAA'-Kreditrating fällig und würde innerhalb kurzer Zeit danach zurückgestuft werden“, zitiert „Bild“ in einem Vorabbericht den S&P-Chef-Strategen für die Länder-Ratings, Moritz Kraemer. Die politische Lage im Land wäre bei einem Brexit weniger vorhersehbar, sagt er.