Politik

Merkel will Militär-Ausgaben in Deutschland deutlich erhöhen

Bundeskanzlerin Merkel will der Aufforderung der Nato Folge leisten und die deutschen Militär-Ausgaben deutlich erhöhen. Der Grund seien asymmetrische Bedrohungen in Europa. Die Nato sieht Russland als zentrale Bedrohung.
23.06.2016 01:08
Lesezeit: 1 min

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Kritik an ihrer Forderung nach deutlich höheren Verteidigungsausgaben Deutschlands zurückgewiesen. Das sei eigentlich selbstverständlich, weil die Bundesregierung "als Ganzes" sich zu dem Nato-Ziel bekannt habe, dass Mitgliedstaaten zwei Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes für Verteidigung ausgeben sollen, sagte Merkel am Mittwoch nach einem Treffen mit der polnischen Regierungschefin Beata Szydlo in Berlin. Sie reagierte auf Kritik aus der SPD und der Opposition auf eine ähnliche Äußerung von ihr am Dienstagabend. Die SPD-Parlamentsgeschäftsführerin Christine Lambrecht sprach von einer Position, "die sehr überraschend in den Raum gestellt" worden sei.

Merkel sagte, alle Nato-Partner hätten beschlossen, auf "längere Perspektive" ihre Ausgaben auf zwei Prozent zu erhöhen. Deutschland liegt derzeit bei 1,2 Prozent des BIP, der Anteil ist in den vergangenen Jahren gesunken. Auch auf dem Nato-Gipfel in Warschau Anfang Juli dürfte es deshalb angesichts größerer Spannungen etwa mit Russland eine erneute Debatte über den deutschen Beitrag geben. Zudem gebe es das Ziel, dass ein Teil des zusätzlichen Geldes in neue Ausrüstung der Armeen gehen solle. "Das haben alle Nato-Partner beschlossen. Deutschland hat diese Ziele noch nicht erreicht", betonte Merkel. Die EU stehe aber vor neuen asymmetrischen Bedrohungen, weshalb das Nato-Ziel von zwei Prozent "auf mittlere und längere Sicht nicht nur auf dem Papier stehen kann", betonte die Kanzlerin. "Das ist die gemeinsame Position der Bundesregierung." Sie verwies darauf, dass man den Etat des Verteidigungsministeriums zusammen mit der SPD gerade erhöht habe.

Am Dienstag hatte Merkel die Erhöhung der Verteidigungsausgaben auch damit begründet, dass sich die Europäer nicht dauerhaft darauf verlassen könnten, dass die USA sie verteidigten.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...