Politik

Akuter Personalmangel: Lufthansa sucht Flugbegleiter via Castings

Die Lufthansa hat zu wenig Personal und muss deshalb neue Wege gehen. Statt nur auf das Internet zu setzen, werden jetzt Castings in mehreren deutschen Städten durchgeführt.
28.06.2016 15:03
Lesezeit: 1 min

Die Lufthansa will mit Castings neue Flugbegleiter gewinnen und so den Personalengass in diesem Sommer überwinden. Als Alternative zu den bislang üblichen Internet-Bewerbungen biete das Unternehmen Castings in mehreren deutschen Städten an, teilte die Lufthansa am Dienstag mit. „Wir haben derzeit einen große Bedarf und sind nicht die einzige Airline, die auf der Suche nach Kabinenpersonal ist“, sagte ein Konzernsprecher. Deshalb habe man sich entschlossen, neue Wege zu gehen.

Bei der ersten Veranstaltung vor gut einer Woche in Heidelberg haben über 80 Bewerber eine Zusage für den Kabinenpersonallehrgang erhalten. Die nächsten Veranstaltungen fänden in Mainz, Augsburg und München statt. Bislang stellte die Lufthansa im Jahr 600 neue Flugbegleiter ein - bis Jahresende sollen es 1400 werden.

Grund für die Anwerbeoffensive ist aus Sicht von Gewerkschaftern, dass die Lufthansa zuvor nur sehr zögerlich freie Stellen an Bord neu besetzte, so Reuters. 2014 etwa starteten nur 800 Flugbegleiter in den Job. Die Personallücke macht sich nun im Flugbetrieb bemerkbar: In diesem Sommer fliegt die Airline auf den Langstrecken-Flugzeugtypen Boeing 747-400 und Airbus A330 mit einem Flugbegleiter weniger in der Economy-Klasse. Dabei handle es sich um eine auf drei Monate begrenzte Maßnahme, sagte ein Konzernsprecher. Insgesamt zählt die Lufthansa 19.000 Stewardessen und Stewards.

Der Personalengpass spielt auch eine Rolle in den kurz vor dem Ende stehenden Schlichtungsverhandlungen zwischen der Lufthansa und der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo. Die beiden Tarifparteien ringen seit Februar unter Leitung des früheren brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck um einen Kompromiss. Die Flugbegleiter-Organisation hatte der Lufthansa im November den mit einer Woche längsten Streik in der Unternehmensgeschichte geliefert. Betroffen waren mehr als eine halbe Millionen Passagiere.

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