Politik

Griechen demonstrieren gegen Nato-Gipfel in Warschau

Lesezeit: 1 min
09.07.2016 02:13
Am Freitag haben sich hunderte Menschen vor der US-Botschaft in Athen versammelt, um gegen den Nato-Gipfel in Warschau zu demonstrieren. Der EU-Abgeordnete Athanasios Pafilis sagte bei seiner Kundgebungs-Rede, dass die Nato in Warschau neue Kriege beschließen will und die EU mache sich mitschuldig.
Griechen demonstrieren gegen Nato-Gipfel in Warschau
Griechen in Athen demonstrieren gegen die Nato. (Screenshot)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Am Freitag sind anlässlich des Nato-Gipfels in Warschau Hunderte von Griechen in Athen auf die Straße gegangen, um gegen das transatlantische Bündnis zu protestieren. Die Demonstranten setzten sich aus Friedensaktivisten, Sozialisten, Kommunisten und Menschenrechtlern zusammen. Die Kundgebung wurde vom Griechischen Komitee für Internationale Entspannung und Frieden (EEDYE) organisiert. Der griechische EU-Abgeordnete Athanasios Pafilis hielt eine Kundgebungs-Rede und verurteilte den Nato-Gipfel in Warschau. Die Demonstranten versammelten sich vor der US-Botschaft. „Es ist besonders wichtig, dass wir bei der heutigen Versammlung vor der Botschaft, die vom EEDYE und Dutzenden weiterer Massenorganisationen ins Leben gerufen wurde, und damit im Namen des griechischen Volks spricht, die bewaffnete Hand des amerikanischen und europäischen Imperialismus, der Nato, verurteilt“, zitiert 902.gr Pafilis.

Nach Ansicht von Pafilis, dem EEDYE und der griechischen Demonstranten planen die Nato und die EU neue Interventionen. Die Nato trage die Schuld dafür, dass über die Jahrzehnte hinweg Millionen von Menschen getötet wurden. „Die Nato hat auch reaktionäre Regime und Diktaturen in Griechenland, der Türkei, Spanien und Portugal unterstützt. Die Nato hat die Teilung Zyperns unterstützt und gefördert und nach 1990 neue Kriege in Jugoslawien, Afghanistan und Irak entfesselt, so der EU-Abgeordnete.

Das transatlantische Bündnis hatte zuvor die „kommunistische Gefahr“ als Vorwand genommen, um ihre Existenz zu rechtfertigen. Doch derzeit werden der Terrorismus, die Auswirkungen des Klimawandels und asymmetrische Bedrohungen als Vorwände herangezogen, um die Existenz der Nato zu rechtfertigen. Die Nato-Erweiterung sei ein Prozess, der sich stetig ausdehnt. Bereits jetzt habe die Nato spezifische Kooperationsabkommen mit Nahost-Staaten, Nordseeland, Australien, Japan.

Ein Beispiel für die Ambitionen der Nato sei der Nato-Gipfel 2004 in Istanbul, wo „der Plan für den Erweiterten Nahen Osten geschmiedet wurde. Dieser Plan zielte auf die Staaten des Nahen Ostens und Nordafrikas ab, so Pafilis. „Der Krieg in Syrien, der Überfall auf Libyen, der sogenannte Arabischer Frühling, die Situation im Libanon und in der Regionen als Ganzes sind das Ergebnis dieses Projekts“, meint der Abgeordnete.

Die Kommunistische Partei Griechenlands berichtet auf ihrer Webseite: „Die Botschaft lautet: Keine Beteiligung an gefährlichen Plänen, die sich in diesen Tagen auf dem Nato-Gipfel in Warschau zusammenbraut (…) Raus mit der Nato aus der Ägäis.“


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...