Politik

Armee: Putsch-Versuch forderte fast 200 Tote

Bei dem versuchten Staatsstreich in der Türkei sollen Medienberichten zufolge mindestens 90 Menschen ums Leben gekommen sein, über tausend wurden verletzt. Die Zahl der festgenommenen Militärangehörigen stieg nach Regierungsangaben auf 1563. Nach Angaben des Militärs seien zudem 104 Putschisten seien getötet worden.
16.07.2016 10:01
Lesezeit: 1 min

Während des Putschversuchs in der Türkei sind einem Medienbericht zufolge mindestens 90 Menschen getötet worden. Wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, wurden zudem 1154 Menschen verletzt. Zuvor war hatten Regierungsvertreter die Zahl der Toten mit mindestens 60 angegeben, die meisten davon Zivilisten. Die Zahl der festgenommenen Militärangehörigen stieg nach Regierungsangaben auf 1563, wie AFP berichtet.

Nach Angaben des Militärs sind mehr als hundert Putschisten getötet worden. 104 Putschisten seien getötet worden, sagte der amtierende Armeechef Ümit Dündar am Samstag vor Journalisten. Dündar erklärte den am Freitagabend von Teilen des Militärs gestarteten Versuch, die Macht im Land an sich zu reißen, für gescheitert. Er bestätigte, dass außer den Putschisten 90 weitere Menschen getötet wurden. Demnach handelte es sich um 41 Polizisten, zwei Soldaten und 47 Zivilisten.

Dündar war am Morgen von der Regierung als kommissarischer Generalstabsschef eingesetzt worden, nachdem Putschisten Armeechef Hulusi Akar in ihre Gewalt gebracht hatten. Am Samstagmorgen befreiten Sicherheitskräfte Akar bei einem Einsatz auf einem Luftwaffenstützpunkt nahe der Hauptstadt Ankara, wie der Sender CNN-Türk berichtete.

Die türkische Präsidentschaft forderte die Bevölkerung im Kurzbotschaftendienst Twitter auf, auf der Straße zu bleiben. Es müsse mit einem „Wiederaufflammen“ der Ereignisse gerechnet werden.

In der Nacht zum Samstag war es zu Gefechten zwischen Putsch-Soldaten und regierungstreuen Sicherheitskräften gekommen. In Istanbul wurden zudem Zivilisten beschossen, die sich zu Demonstrationen gegen die Putschisten versammelten.

Im Zentrum von Ankara waren heftige Explosionen und Schüsse zu hören, während Kampfflugzeuge und Militärhelikopter über der Stadt kreisten. Medienberichten zufolge wurde das Parlament aus der Luft angegriffen. Laut der Nachrichtenagentur Anadolu wurden dabei 17 Polizisten getötet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Wohnquartiere überfordert
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...