Politik

Linkspartei will auf Sylt gegen die Reichen demonstrieren

Die Linkspartei startet eine Aktion gegen die Ungleichheit der Einkommen und für die Vermögenssteuer. Die Aktion findet auf Sylt statt, weil hier besonders viele deutsche Millionäre Immobilien besitzen, während gleichzeitig viele Deutsche nur mit Mühe ihren Alltag finanzieren können.
23.07.2016 00:37
Lesezeit: 1 min

Politik, Strand und Punkrock. Mit diesem Dreiklang demonstriert DIE LINKE am 23.07.2016 ab 15 Uhr auf dem Wilhelminenplatz in Westerland auf Sylt unter dem Motto „Geld ist genug da“ für eine engagiertere Besteuerung von Reichtum in Deutschland.

„Soziale Gerechtigkeit ist finanzierbar. Seit 2014 erinnert DIE LINKE jährlich auch den Vermögensadel auf Sylt an diese Tatsache. Während die Reichen die Champagnerkorken knallen lassen und sich in Kampen auf Sylt Millionenvillen als Zweit- und Drittwohnsitz leisten, fehlt das Geld für die Sanierung von Schulen und Brücken, der Sozialstaat wird kaputt gekürzt. Wir nehmen die Reichtums-Konzentration in den Händen weniger nicht hin und werden so lange stören, bis die Regierung endlich handelt“, so der Landessprecher der LINKEN Schleswig-Holstein Lorenz Gösta Beutin.

Neben der Anhebung des Spitzensteuersatz fordert DIE LINKE für eine gerechtere Verteilung des Reichtums die Wiedereinführung der Vermögenssteuer. Zudem braucht es eine verfassungsfeste Erbschaftsteuer, die große Privat- und Unternehmensvermögen gerecht besteuert.

Schleswig-Holstein ist das Land der zwei Horizonte. 25.000 Millionärinnen und Millionäre mit einem reinen Geldvermögen von 49 Milliarden Euro stehen 70.000 Kinder im SGB II-Bezug gegenüber. Insgesamt leben 13,8 Prozent der Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner laut des Armutsberichtes des paritätischen Wohlfahrtsverbandes unter der Armutsgrenze. Das sind etwa 400.000 Menschen, die von Armut betroffen sind. Ein Hauptgrund dieser fatalen Ungleichverteilung ist der große Anteil an Beschäftigten im Niedriglohnbereich. Jeder vierte Beschäftigte in Schleswig-Holstein verdient weniger als 2/3 des Durchschnittseinkommens.

Auf der anderen Seite der Vermögensstatistik sieht es ganz anders aus. Diejenigen, die die harte Arbeit leisten, die Wohlstandselite zu bedienen, können sich selber noch nicht mal mehr eine Mietwohnung auf Sylt leisten. Die Günstigste auf Sylt ist mit 800 Euro Kaltmiete im Internet zu finden. Mit einem Gehalt im Hotel- und Gaststättengewerbe ist das unbezahlbar. Viele auf Sylt Arbeitende pendeln daher täglich vom Festland zum Arbeiten auf die Insel.

„Nach Sylt fließen Gewinne und Renditen, hier landet ein großer Teil des Wohlstands in Deutschland, erarbeitet durch die Ausbeutung der Vielen. Wer uns erzählt, dass Geld sei nicht da, denn laden wir herzlich nach Sylt ein, um mit eigenen Augen zu bewundern, wie sich wenige alles und viele wenig leisten können. Wir wollen genau dort, wo die Vermögenden sich feiern, ein Zeichen setzen und den Normalbetrieb dort symbolisch stören“, ergänzt Landessprecherin Marianne Kolter abschließend.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technik streikt: Zählt Ausfallzeit zur Arbeitszeit?
01.07.2025

Wenn im Büro plötzlich die Technik versagt, stellt sich schnell eine Frage: Muss weitergearbeitet werden – oder zählt die Zeit...

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...