Politik

EZB-Test: Commerzbank und Deutsche Bank haben den meisten Stress

Commerzbank und Deutsche Banke hätten laut EZB in einer Stress-Situation die schwächsten Kernkapitalquoten. Auch die BayernLB und die NordLB blieben in einer Krise unter 9 Prozent. Die Bundesbank sieht die deutschen Banken dennoch in einer guten Verfassung.
29.07.2016 22:23
Lesezeit: 1 min

Die Bundesbank hält die deutschen Geldhäuser für gut vorbereitet, mit ihren Kapitalpolstern eine neue Finanz- und Wirtschaftskrise zu überstehen. Die Banken hätten in den vergangenen Jahren ihre Eigenkapitalbasis gestärkt und Risikopositionen abgebaut, erklärte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann am Freitagabend. Die Widerstandsfähigkeit habe sich damit deutlich erhöht. Das machten auch die Ergebnisse im Krisenszenario deutlich. "Der Stresstest zeigt, dass die deutschen Banken gerüstet sind, diesen ausgeprägten Schocks zu widerstehen." An der Belastungsprobe nahmen insgesamt 51 europäische Institute teil - neun davon aus Deutschland.

Weidmann forderte die deutschen Banken außerdem auf, angesichts der Ertragsbelastungen durch die niedrigen Zinsen, ihre Geschäftsmodelle kontinuierlich zu überprüfen. Die Geldhäuser sollten zudem Möglichkeiten für Konsolidierungen und Kostensenkungen nutzen

Am diesjährigen europäischen Banken-Stresstest haben neun deutsche Kreditinstitute teilgenommen.

Eine Übersicht über ihr Abschneiden im Basis- und im Stress-Szenario:

Bank CET1 2015 Basis 2018 Stress 2018

Deutsche Bank 11,1 12,1 7,8

Commerzbank 12,1 13,1 7,4

BayernLB 12,0 12,4 8,3

DekaBank 13,5 14,2 9,5

LBBW 16,0 15,6 9,4

Helaba 13,1 14,4 10,1

NordLB 12,1 13,2 8,6

NRW.Bank 42,5 39,4 35,4

VW Financial Svcs 11,7 12,9 9,6

Legende: CET1 2015 = harte Kernkapitalquote Ende 2015 (in Prozent). Basis 2018 = harte Kernkapitalquote Ende 2018 im Basis-Szenario (ohne Stress). Stress 2018 = harte

Kernkapitalquote Ende 2018 im adversen Szenario (unter Stress).

Alle Werte ohne Anwendung von Übergangsvorschriften. Die DZ Bank nimmt wegen der laufenden Fusion mit der WGZ Bank nicht am Stresstest teil und wird erst im kommenden Jahr geprüft.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Corona-Folgeschäden bei Kindern: Grund für schwere Entzündungen entdeckt
13.03.2025

Lockdowns und Impfungen führten nicht nur zu psychischen Erkrankungen bei Kindern: Einige leiden seit der Corona-Infektion an heftigen...

DWN
Politik
Politik Milliarden-Schuldenpaket und Grundgesetzänderung: Worum geht es Union und SPD? Eine Zusammenfassung
13.03.2025

Milliarden für Verteidigung und Infrastruktur sollen die Grundlage für die schwarz-rote Koalition sein. Doch Union und SPD drohen bereits...

DWN
Politik
Politik Herkules-Aufgabe bewerkstelligen: 16 Arbeitsgruppen für schwarz-rote Koalitionsverhandlungen
13.03.2025

256 Politiker sollen jetzt das inhaltliche Programm einer künftigen schwarz-roten Regierung ausarbeiten – und das möglichst zügig. Die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall rüstet auf: Rüstungskonzern plant Aufstockung auf 40.000 Mitarbeiter
13.03.2025

Das Waffengeschäft boomt und damit Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall: Die Auftragsbücher sind so voll wie nie. Der...

DWN
Technologie
Technologie Nun doch die Rettung? Chinesischer Konzern will Flugtaxi-Firma Volocopter kaufen
13.03.2025

Der Hype um Flugtaxis war groß. Dann wurde lange entwickelt und präsentiert. Doch es scheitert bisher an Zulassungen und immer wieder an...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stilles Sterben der Betriebe: Handwerkermangel trotz Wirtschaftskrise - auch Chefs gesucht
13.03.2025

Überall fehlen Handwerker – und vielen Betrieben demnächst auch die Führung. Und das sind nicht die einzigen Sorgen, die die Branche...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsunfähigkeit: Geldprämie anstatt Krankmeldung? Unternehmen verlost Anwesenheitsprämie
12.03.2025

Arbeitgeber beklagen Milliardenkosten durch Krankschreibungen: Um Fehlzeiten zu reduzieren, greifen manche Unternehmen zu Maßnahmen wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chemiebranche kämpft mit hohen Kosten – Hoffnung auf die Bundesregierung
12.03.2025

Hohe Energiepreise und eine schwache Konjunktur setzen der Chemieindustrie zu. Während die Pharmabranche wächst, bleibt die...