Politik

Frankreich baut Reservisten-Einheiten auf

Die französische Regierung baut Reservisteneinheiten bei Polizei, Gendarmerie und Armee auf. Aufgerufen sind jungen Menschen, die sich dem Schutz der Franzosen widmen möchten, erklärt Staatspräsident Hollande. Das Interesse scheint nach dem Terrorangriff von Nizza hoch zu sein.
08.08.2016 23:25
Lesezeit: 1 min

Im Rahmen des Kampfes gegen den Terrorismus mobilisiert Frankreich freiwillige Bürgerinnen und Bürger für den Einsatz in der Reserve von Gendarmerie, Polizei und Armee. Die Polizei- und Gendarmeriereserve sollte bis Ende Juli auf 15 000 Reservisten aufgestockt werden, die Reserve der Streitkräfte bis zum Jahr 2019 auf 40 000.

Damit wird eine echte Nationalgarde aufgebaut, wie Staatspräsident François Hollande es am 16. November 2015 in seiner Rede vor dem Kongress in Aussicht gestellt hatte und am 20. Juli 2016 bekräftigte, als er seine Entscheidung kundtat, „alle Frauen und Männer heranzuziehen, die sich entschlossen haben, sich neben dem Studium oder dem Beruf dem Schutz der Franzosen zu verpflichten.“

Für den Aufbau einer Nationalgarde werden Reservisten der Polizei, der Gendarmerie und der Streitkräfte herangezogen.

Die Reserve erster Stufe – Polizei und Gendarmerie: 12 000 sofort verfügbare Reservisten stehen bereit, und bis Ende Juli sollte die Anzahl auf 15 000 aufgestockt werden. Auch die Zugangsmöglichkeiten werden erleichtert: Das Mindestalter für die Polizeireserve wird auf 18 Jahre herabgesetzt und das Höchstalter für die Gendarmeriereserve von 30 auf 40 Jahre heraufgesetzt. Auch die Möglichkeiten der Mitarbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr im Rahmen des Zivildienstes werden ausgeweitet. Über das Internet und die sozialen Netzwerke können sich die Franzosen über die Gründe für ein Engagement informieren.

Die Reserve zweiter Stufe – pensionierte Gendarmen: 10 000 pensionierte Gendarmen, die seit höchstens zwei Jahren außer Dienst sind und noch einsatzfähig sind, bilden eine zusätzliche Ressource.

Die Reserve der Streitkräfte mit geplanten 28 000 Freiwilligen, die sich verpflichtet haben: Infolge der Anschläge vom November 2015 hat Staatspräsident François Hollande angekündigt, die Reserve der Streitkräfte bis 2019 auf 40 000 Reservisten aufzustocken, um den permanenten Einsatz zu gewährleisten und die aktive Armee angesichts der stärksten Bedrohungen zu unterstützen.

Der Aufruf richtet sich an freiwillige Bürgerinnen und Bürger, die ihre Fähigkeiten und Energie in den Dienst der sofort verfügbaren Reserve, aber auch der Feuerwehr, der Zivilschutzvereine, der Erste-Hilfe-Kurse und des Zivildienstes stellen wollen. Seit dem 15. Juli hat die Gendarmerie bereits 2 000 Kontaktaufnahmen verzeichnet und die Internetseite „La gendarmerie recrute“ (Stellenangebote bei der Gendarmerie) wurde zwischen dem 14. und 18. Juli 20 000 Mal aufgerufen, im Vergleich zu 681 Mal im Zeitraum 7. bis 11. Juli.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Elektronikboom im Netz: Droht Europa die Billigflut aus China?
09.07.2025

Europas Verbraucher kaufen Elektronik immer öfter online – doch ausgerechnet ein drohender Zollkrieg der USA könnte Europa mit einem...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Huthi-Angriff im Roten Meer zerschlägt Hoffnung auf Wiedereröffnung des Suezkanals
09.07.2025

Ein neuer Angriff der Houthis auf ein griechisches Frachtschiff lässt alle Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung des Suezkanals zerplatzen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Politik
Politik Corona: Breite Mehrheit für Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung
09.07.2025

Lockdown, Impfpflicht, Schulschließungen und Abstandsregeln – in der Corona-Pandemie wurde eine Vielzahl von unverhältnismäßigen...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Unternehmen
Unternehmen IT-Sicherheit in der Urlaubszeit: Wenn der Chef im Urlaub ist, beginnt für die IT der Ernstfall
09.07.2025

Der Sommer beginnt, das Management reist ab – für Hacker ist das die ideale Gelegenheit. Lesen Sie, wie Unternehmen für IT-Sicherheit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OPEC+ erhöht Förderung deutlich – Ölpreise unter Druck
09.07.2025

Die OPEC+ überrascht mit einer weit stärkeren Förderausweitung als erwartet – mit möglichen Folgen für die Weltwirtschaft,...