Politik

Wahlen Mecklenburg: Große Parteien schikanieren Windkraft-Gegner

Bei den bevorstehenden Landtagswahlen soll eine kleine Partei offenkundig benachteiligt werden. Doch die Windkraft-Gegner wehren sich gegen eine Schikane auf dem Stimmzettel.
14.08.2016 00:16
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Wenige Wochen vor der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern will die Anti-Windkraft-Partei „Freier Horizont“ neue Stimmzettel. Hintergrund des aktuellen Streites ist ein leeres Feld, das eigentlich die Kurzbezeichnung des Parteinamens im Fettdruck enthalten müsste. Die Partei will nun den Neudruck von 1,3 Millionen Stimmzetteln erwirken.

Die Partei fühlt sich benachteiligt und schreibt auf ihrer Internetseite:

„Freie und faire Wahlen, sowie die Chancengleichheit aller zugelassenen Bewerber sind das Kernstück unserer Demokratie.

Bei der anstehenden Landtagswahl in MV am 4.9.2016 werden diese Grundsätze jedoch nicht eingehalten. Durch dem derzeitigen Stimmzettel wird die Partei Freier Horizont extrem benachteiligt. Alle Parteien, außer FREiER HORIZONT, werden durch eine hervorgehobene Schriftweise(Fettdruck) gekennzeichnet. Der derzeitige Stimmzettel ist aus unserer Sicht daher ungültig. Wir fordern die zuständigen Stellen des Landes auf, die weitere Aussendung, von aus unserer Sicht ungültigen Wahlunterlagen, zu stoppen. Noch hat die Landeswahlleitung die Möglichkeit, Chancengleichheit herzustellen.“

Wie der NDR mit Verweis auf den Spitzenkandidaten Norbert Schumacher berichtet, hätten die Partei-Vertreter bereits ein Anwaltsbüro eingeschaltet. Demzufolge sei man notfalls bereits, durch alle Instanzen bis zum Bundesverfassungsgericht zu gehen.

„Die Partei Freier Horizont war laut Schumacher zwar nach einer Kurzbezeichnung gefragt worden“, schreibt die SVZ.  Man habe und wolle aber kein Kürzel, sagte der Parteivorsitzende Schumacher der Zeitung. Er sei davon ausgegangen, dass dann stattdessen der volle Name der Partei in der Spalte gedruckt werde.

Die Landeswahlleitung hat unterdessen die Forderung nach neuen Stimmzetteln mit Verweis auf die Wahlordnung zurückgewiesen. Landeswahlleiterin Doris Petersen-Goes zufolge gebe es ohne Kurzbezeichnung in der Parteisatzung auch kein Kürzel auf dem Stimmzettel. Dementsprechend könnte dort nicht irgendetwas eingetragen werden.

Laut NDR ist das nicht der erste Streit im Vorfeld der Wahlen am 4. September. „Die Partei, die aus einem Aktionsbündnis gegen Flächenausweisungen für Windkraftanlagen hervorgegangen ist, hatte zuvor bereits durch die Änderung der Namensschreibweise für Aufregung gesorgt.“ Seit dem 28. Mai nenne sie sich die Partei „FREiER HORIZONT“ - zuvor „Freier Horizont“. Probleme habe diese Formalität bei der Anerkennung von Unterstützer-Unterschriften gemacht.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Gesundheitscheck vor der Einstellung: Rechte und Grenzen für Bewerber
01.06.2025

Ein Vorstellungsgespräch ist erfolgreich verlaufen, doch bevor der Arbeitsvertrag unterschrieben wird, fordert der potenzielle Arbeitgeber...

DWN
Technologie
Technologie SaaS ist tot – die Zukunft gehört der KI, nicht Ihrer Plattform
01.06.2025

Niemand will die Nutzung Ihrer Plattform lernen – Unternehmen wollen Ergebnisse. Künstliche Intelligenz ersetzt Tools durch fertige...

DWN
Panorama
Panorama EU-Reform könnte Fluggastrechte deutlich schwächen
01.06.2025

Von Verspätungen betroffene Fluggäste haben in Zukunft möglicherweise deutlich seltener Anspruch auf Entschädigung. Die EU-Staaten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...