Gemischtes

„Neuerfindung des Automobils“: Roboter-Autos erobern schon bald die Straßen

Lesezeit: 1 min
09.09.2016 07:00
Computergelenkte Autos werden schon in drei bis fünf Jahren Normalität sein, so VW-Digitalchef Johann Jungwirth. Vor allem in Großstädten sollen die neuen Fahrzeuge für Entlastung sorgen.
„Neuerfindung des Automobils“: Roboter-Autos erobern schon bald die Straßen

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Roboterautos sind die Zukunft des Fahrens, darin sind sich Automobil-Experten schon jetzt einig. Die großen Autokonzerne forschen alle an der neuen Technologie. In drei bis fünf Jahren werde diese Art des Fahrens Normalität sein, so VW-Digitalchef Johann Jungwirth.

Das computergesteuerte Fahrzeug sei die „Neuerfindung des Automobils“ und werde den Alltag so massiv verändern wie die Dampfmaschine, die Eisenbahn oder die Elektrizität, meinte der frühere Apple-Manager, der jetzt bei VW die Digitalisierung vorantreiben soll. Man stehe noch am Anfang, aber „es wird in drei bis fünf Jahren losgehen in den ersten Städten“, berichtet die dpa. Auch BMW-Digitalmanager Dieter May sagte: „Der Wandel wird massiv ausfallen, und er wird schneller kommen als man denkt.“ Seval Oz vom Autozulieferer Continental meinte, in fünf Jahren werde ein Auto ohne Autopilot befremdlich wirken.

Ein Treiber werde die Kommunalpolitik sein: Großstädte seien an selbstfahrenden Autos interessiert, weil sie weniger Parkplätze bräuchten und weniger Unfälle verursachten, sagten Oz und Nikolaus Lang von der Unternehmensberatung Boston Consulting. Das belegten Umfragen und das große Interesse, bei Pilotprojekten mitzumachen. In Deutschland sollen Testfahrten auf Städte ausgeweitet werden.

Robo-Taxis seien eine der Möglichkeiten, den Verkehr zu entlasten und dem Autofahrer Stau und Parkplatzsuche zu ersparen. Einen Nachteil für die Autoindustrie werde das nicht haben, so Jungwirth. Die Autos der Zukunft würden häufiger, sogar schon alle zwei Jahre, ersetzt werden und eine Alternative für Bus und Bahn darstellen. Somit würde die Produktion eher noch angekurbelt werden.

Die Assistenzsysteme, die genutzt werden, müssen voll ausgereift sein, bevor sie Menschen transportieren dürfen. Erst im Mai dieses Jahres kam es zu einem tödlichen Unfall mit einem computergestützten System. In den USA hatte ein Fahrer in einem Tesla S einen Sattelzug mit angeschaltetem Autopiloten gerammt und war dabei ums Leben gekommen.

Eine Befragung von 5500 Menschen ergab laut Boston Consulting beim Thema Zuverlässigkeit und Sicherheit ein viel größeres Vertrauen in traditionelle Autokonzerne als in IT-Unternehmen. In Deutschland sei die Skepsis aber groß nur jeder Dritte sei hier offen für autonomes Fahren, in China seien es 80 Prozent. Als größten Vorteil nannten die Befragten, dass sie das Auto nicht mehr parken müssen und Zeit sparen. VW-Manager Jungwirth sagte, fast 38 000 Stunden verbringe ein moderner Mensch im Auto, und „in der Regel ist es verlorene Zeit“.


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Technologie
Technologie Sprunginnovation: In der Lausitz wird das größte Höhenwindrad der Welt errichtet
06.05.2024

Die Sache klingt zunächst irgendwie tragisch. Die Bundesagentur für Sprunginnovationen versucht, in der Lausitz in 365 Metern Höhenwinde...

DWN
Politik
Politik Deutsch-australische Rüstungskooperation: Mehr als Boote und Panzer?
05.05.2024

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock befürwortet eine engere Rüstungskooperation zwischen Deutschland und Australien, da sie betont,...

DWN
Immobilien
Immobilien Die Grunderwerbssteuer: Was Sie unbedingt wissen sollten!
05.05.2024

Jeder, der in Deutschland ein Grundstück erwerben will, zahlt darauf Steuern. Vorne mit dabei: Die Grund- und Grunderwerbssteuer. Doch was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Eli Lilly, Merck und Biontech: Deutschland behauptet sich als Pharma-Standort
05.05.2024

Mehr als 250.000 Beschäftigte sind in Deutschland allein in der Pharma-Industrie beschäftigt. Dass die Branche auch in naher Zukunft...

DWN
Finanzen
Finanzen Dispozinsen: Wie sie funktionieren und wie man sie vermeidet
05.05.2024

Dispozinsen können eine teure Überraschung für Bankkunden sein, die ihr Konto überziehen. Dieser Artikel erklärt, wie Dispozinsen...

DWN
Technologie
Technologie EU-China-Beziehung: Droht ein Handelskrieg um Elektroautos?
05.05.2024

Vor Xi Jinpings Besuch in Paris bekräftigt Deutschland seine Haltung im EU-China-Streit um E-Autos. Doch wie wird die EU reagieren?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Europameisterschaft 2024 am Arbeitsplatz streamen: Wie weit geht Arbeitgeber-Toleranz?
05.05.2024

Die Spiele der Europameisterschaft 2024 finden zu Zeiten statt, die nicht ideal für Arbeitnehmer sind. Einige Spiele starten bereits um 15...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handwerksbetriebe in Not: Geschäftslage trübt sich ein
05.05.2024

Die aktuelle Lage im Handwerk bleibt düster, mit einer spürbaren Verschlechterung der Geschäftslage im ersten Quartal 2024 aufgrund...