Finanzen

Zentralbanken ziehen ihr Gold aus Lager der Federal Reserve ab

Mehrere Zentralbanken aus Europa holen ihr Gold aus den Lagern in den USA und Großbritannien zurück. Die Bestände im Goldlager der New Yorker Federal Reserve Bank haben sich seit 2014 merklich verringert. Die Rückführung des Goldes deutet auf eine gewisse Nervosität hin.
05.09.2016 02:56
Lesezeit: 1 min
Zentralbanken ziehen ihr Gold aus Lager der Federal Reserve ab
Goldabzüge bei der New Yorker Fed seit 2006. (Grafik: NY Fed, Zerohedge)

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Seit rund zwei Jahren ist zu beobachten, dass Zentralbanken Teile ihrer im Ausland gelagerten Goldschätze repatriieren. Insbesondere die Notenbanken der Niederlande, Deutschlands und Österreichs haben in den vergangenen Monaten Gold aus den Lagern der Bank of England und der Federal Reserve Bank of New York abgezogen.

„Erst war es Deutschland, welches im Jahr 2014 120 Tonnen seines Goldes bei der New Yorker Fed abgezogen hat, dann die Niederlande, welche ‚heimlich‘ 122 Tonnen abzogen; vergangenen Mai schließlich war es mit Österreich ein dritter europäischer „Kernstaat“, der den größten Teil seines Übersee-Goldes bei der Bank of England abgeholt und in Wien und der Schweiz eingelagert hat“, schreibt der Finanzblog Zerohedge.

Die Bundesbank führt seit einigen Jahren ein langfristig angelegtes Rückholprogramm des Staatsgoldes durch. Beobachter befürchten, dass die Bundesregierung im Fall einer schweren Krise sonst keine Kontrolle über die Bestände habe.

Aus veröffentlichten Daten der New Yorker Fed geht hervor, dass in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres 87 Tonnen Gold aus dem Tresorraum in 33 Liberty Street abgezogen wurden. Dies stellt eine Steigerung von gut einem Viertel gegenüber den 69 Tonnen dar, welche im gleichen Zeitraum 2015 ausgelagert wurden und mehr als 60 Prozent gegenüber den 55 Tonnen in diesem Zeitraum im Jahr 2014.

Die Bestände in New York haben sich inzwischen merklich verringert. Im Jahr 2007 betrugen die gesamten Einlagen dort noch mehr als 6.600 Tonnen, derzeit sind es rund 5.800 Tonnen. Die Rückführungen des Golds in den eigenen Machtbereich könnten Anzeichen dafür sein, dass sich Zentralbanken langfristig auf eine Krise an den Finanz- und Rohstoffmärkten wappnen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...

DWN
Panorama
Panorama EU-Prüfer sehen Schwächen im Corona-Aufbaufonds
10.05.2025

Milliarden flossen aus dem Corona-Topf, um die Staaten der Europäischen Union beim Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie zu unterstützen....

DWN
Finanzen
Finanzen Estateguru-Desaster: Deutsche Anleger warten auf 77 Millionen Euro – Rückflüsse stocken, Vertrauen schwindet
10.05.2025

Immobilien-Crowdfunding in der Vertrauenskrise: Estateguru kann 77 Millionen Euro deutscher Anleger bislang nicht zurückführen – das...

DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...