Finanzen

EZB hält an geldpolitischem Kurs fest

Die EZB hält an ihrer geldpolitischen Strategie fest. Änderungen an den Leitzinsen oder am Anleihe-Kaufprogramm wurden nicht beschlossen. Über eine Verlängerung des Programms sei bei der jüngsten Sitzung nicht gesprochen worden.
08.09.2016 15:46
Lesezeit: 1 min

Die Geldschleusen der Europäischen Zentralbank (EZB) bleiben auch nach der Sommerpause weit geöffnet. Die Notenbank beließ bei ihrer Sitzung am Donnerstag die Leitzinsen auf dem Rekordtief von null Prozent. Zudem bekräftigten die Währungshüter, die monatlichen Anleihekäufe im Volumen von 80 Milliarden Euro bis mindestens Ende März 2017 fortsetzen zu wollen. Einige Akteure an den Finanzmärkten hatten erwartet, dass EZB-Präsident Mario Draghi eine Verlängerung ankündigt.

EZB-Präsident Mario Draghi sagte in Frankfurt, die Notenbank werde die Unterstützung der Wirtschaft beibehalten. Falls nötig werde sie mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln handeln. Draghi erneuerte in diesem Zusammenhang seinen Appell an die Regierungen, ihren Beitrag zu leisten. „Die Umsetzung von Strukturreformen muss erheblich verstärkt werden“, forderte der Italiener.

Draghi zufolge wird die konjunkturelle Erholung zum Teil durch Unsicherheiten nach dem Brexit-Votum gebremst. Die Briten hatten am 23. Juni in einem Referendum den Austritt ihres Landes aus der EU beschlossen. Die hauseigenen Ökonomen der Notenbank rechnen nun für 2017 und 2018 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von jeweils 1,6 Prozent im Währungsraum. Im Juni waren sie noch von je 1,7 Prozent ausgegangen.

Draghi kündigte zudem an, dass intern Experten prüfen werden, wie eine reibungslose Umsetzung der in Deutschland umstrittenen Anleihekäufe sichergestellt werden kann. Über eine Verlängerung des Programms sei aber bei der jüngsten Sitzung nicht gesprochen worden. Die EZB und die nationalen Zentralbanken der Euro-Länder erwerben seit März 2015 im großen Stil Staatsanleihen und andere Wertpapiere, um die anhaltend niedrige Inflation im Währungsraum nach oben zu treiben und die Konjunktur anzuschieben. Das Programm ist auf 1,74 Billionen Euro angelegt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...