Politik

Papst Benedikt XVI: Wirtschaftskrise erfordert Opferbereitschaft

Lesezeit: 1 min
07.04.2012 17:40
In der unsicheren Lage einer Wirtschaftskrise sollten die Menschen stärker zusammenhalten und sich auf den Glauben konzentrieren, sagte Papst Benedikt XVI. in Rom. Anders als seine Vorgänger verzichtete der Papst auf systemkritische Bemerkungen.
Papst Benedikt XVI: Wirtschaftskrise erfordert Opferbereitschaft

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Beim traditionellen Kreuzweg am Karfreitag im Kolosseum wandte sich Papst Benedikt XVI. in seinem Schlusswort dem Leiden vieler Familien aufgrund der Wirtschaftskrise zu. In einer solch schwierigen Zeit müsse es umso mehr Zusammenhalt in Europa geben und es werde Ausdauer von den Menschen verlangt. "In unserer Zeit ist überdies die Situation vieler Familien erschwert durch die Unsicherheit der Arbeit und durch andere negative Auswirkungen der Wirtschaftskrise", sagte Papst Benedikt XVI.

Viele Menschen machen sich Sorgen um die Zukunft ihrer Kindheiten und Entbehrungen verschiedenster Art, so das römisch-katholische Oberhaupt. "Lasst uns in der Zeit der Not, wenn unsere Familien Kummer und Leid ausgesetzt sind, auf das Kreuz blicken. Dort finden wir den Mut und die Stärke weiterzumachen". Kraft von Gott, versuchte der Papst den Gläubigen zu versichern, wird Familien helfen, „Opfer zu bringen und jedes Hindernis zu überwinden“. Die betont innerliche Komponente entspricht den Überzeugungen von Joseph Ratzinger: Zwar hat er immer wieder kritische Töne gegen einen überbordenenen Kapitalismus durchklingen lassen. Seine Kritik an ungerechten Sozialstrukturen ist jedoch weit weniger energisch als etwa die seine Vorgängers Johannes Paul II. Besonders scharfe Töne wie in der legendären Enzyklika Rerum Novarum von Leo XIII. aus dem Jahr 1891 in der Zeit des aufkommenden Manchester-Kapitalismus hat der deutsche Papst bisher tunlichst vermieden.

Als ein Papst, der aus dem Westen kommt, fokussiert Ratzinger seine Einschätzung eher auf einen überbordenden Hedonismus in den Wohlstands-Gesellschaften. Der Vatikan ist außerdem durch seine eigenen Skandale nicht mehr die anerkannte Autorität in Wirtschaftsfragen: Neben den zahlreichen Fällen von Kindesmissbrauch sind auch dir vatikanischen Finanzinstitutionen in den vergangenen Wochen durch einige Korruptionsskandale in die Schlagzeilen geraten.

An dem Karfreitags-Gebet mit Benedikt XVI. nahmen tausende Menschen teil. Das Holzkreuz wurde auf den 14 Stationen abwechselnd von Familien aus beispielsweise Irland, Burkina Faso, Peru und Italien getragen. Erst an der letzten Station hielt Papst Benedikt selbst das Kreuz.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
download.macromedia.com] name="flashVars" value="videoId=1551094626001&playerID=658538822001&playerKey=AQ~~,AAAAGcjNdzk~,frkg37IPKqGTab4yxE5SVHhezrRXPj4f&domain=embed&dynamicStreaming=true" />admin.brightcove.com"] />c.brightcove.com] />www.macromedia.com] />
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Kommentar zur Österreich-Wahl: Die siegreiche FPÖ wird noch stärker werden
03.10.2024

Durch den FPÖ-Erfolg bei der Österreich-Wahl sind wirtschaftlich keine raschen Veränderungen zu erwarten. Die Grenzkontrollen zumindest...

DWN
Finanzen
Finanzen CO2-Preis treibt Energiekosten ab 2027 in unerschwingliche Höhen
03.10.2024

Schon heute brauchen Anbieter CO2-Zertifikate, wenn sie fossile Energien in den Markt einbringen wollen. Die Preise hierfür werden noch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Europas Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr: Die fehlende Zutat
03.10.2024

Seinen drastischen Formulierungen nach zu urteilen, hatte Mario Draghis großer Bericht über die europäische Wettbewerbsfähigkeit...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft 35 Jahre nach dem Mauerfall: Was trennt und was eint Ost und West?
03.10.2024

Ost und West sind kulturell geprägt, doch die Unterschiede verschwimmen zunehmend. Der Ostbeauftragte Schneider sieht darin eine positive...

DWN
Politik
Politik Bürgergeld-Sanktionen werden verschärft – was bedeutet das?
02.10.2024

Die Bundesregierung hat beschlossen, die Vorgaben für Bürgergeld-Empfängerinnen und -Empfänger zu verschärfen. Bei der Ablehnung eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Scholz verspricht Unternehmen Entlastung bei den Strompreisen
02.10.2024

Bundeskanzler Olaf Scholz hat der deutschen Industrie Entlastungen bei den Strompreisen zugesichert. Der SPD-Politiker erklärte während...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit wie zur Corona-Pandemie: Symptome einer beginnenden Arbeitsmarktflaute?
02.10.2024

Gerade hat Bosch bekanntgegeben, die Arbeitszeit von 2.300 Beschäftigten zu kürzen. Auch Konjunkturberichte und Indexe belegen, die Zahl...

DWN
Technologie
Technologie Kommt jetzt die Super-App? Gesetz macht Verkehrsdaten frei verfügbar
02.10.2024

Reisende und Pendler in Deutschland sollen künftig von einer umfassenden Bereitstellung von Mobilitätsdaten in Echtzeit für den...