Politik

Bürgerrechtler: EU-Gesetze sind Gefahr für Internet-Sicherheit

Lesezeit: 1 min
08.04.2012 23:23
Die EU plant ein neues Gesetz um strenger gegen Hacker vorgehen zu können. Bürgerrechtler warnen, der aktuelle Vorschlag würde auch die Aufdeckung von Systemfehlern kriminalisieren.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die wachsende Angst in der EU vor Hackerangriffen auf Webseiten von öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen hat die EU-Kommission dazu veranlasst, ein strengeres Gesetz gegen Hacker vorzubereiten. Der Gesetzvorschlag, der bereits das EU Komitee für Bürgerrechte passiert hat, sieht Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren vor.

Demnach soll schon die Entwicklung von Programmen, die Unbefugten Zugang zu Internetseiten und IT-Systemen verschaffen können, unter Strafe gestellt werden. Die Electronic Frontier Foundation (EFF), eine internationale Bürgerrechtsgruppe warnt, der Gesetzvorschlag könnte wesentliche Einschränkungen für die Forschung und Verbesserung der Internetsicherheit mit sich bringen: „Es gibt Fälle in denen sich Sicherheitsentwickler frei von kriminellen Motiven auch ohne Erlaubnis Zugriff verschaffen können müssen“, sagte Katitza Rodriguez Direktorin der EFF dem Wired-Magazin. Ohne solche unautorisierten Zugriffe könnten Sicherheitslücken nicht verlässlich aufgedeckt werden, sagte sie.

In Indien beispielsweise entdeckten Hacker nach einem illegalen Zugriff erhebliche Fehler im Computersystem, das zur Abwicklung der Wahlen verwendet wurde. Solche Verbesserungsanstöße würden durch das geplante EU-Gesetz kriminalisiert werden.

Rodriguez fordert daher, der Vorschlag solle abgeändert werden. Das entscheidende bei der Bestrafung von Hackern müsse die kriminelle Motivation sein.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...