Finanzen

EU will 200 Milliarden Euro für Wachstum lockermachen

Lesezeit: 1 min
30.04.2012 11:42
Beim nächsten EU-Gipfel soll ein neuer Wachstumspakt vorgeschlagen werden. Mittel im Wert von 200 Milliarden Euro sollen dafür aufgewendet werden. Das Ganze soll auch ohne neue Schulden gelingen.
EU will 200 Milliarden Euro für Wachstum lockermachen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Nun soll doch ein wenig Wachstum in der Eurozone geschaffen werden, nachdem sich der französische Präsidentschaftskandidat Francois Hollande und auch EZB-Chef Mario Draghi dafür ausgesprochen haben. Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstrich zuletzt auch, dass das Wachstum gefördert werden sollte. So ist bereits für den nächsten EU-Gipfel im Juni eine Art Marshall –Plan in Bearbeitung, berichtet die Zeitung El Pais mit Verweis auf EU-Quellen.

Mittel im Wert von 200 MilliardenEuro sollen für Investitionen in die Infrastruktur, erneuerbare Energien und moderne Technologien unter Beteiligung des privaten Sektors eingesetzt werden. Es soll eine Starthilfe zum Wirtschaftswachstum werden, ohne die öffentlichen Schulden der 27 Mitgliedsstaaten zu erhöhen. Doch ganz ohne Geldspritze aus den Ländern könnte es schwer fallen, vor allem, wenn man sich in diesen Zeiten auf das Interesse der Investoren verlässt.

So wird überlegt, die Europäische Investitionsbank (EIB) als Hebel zu nutzen und mit Eurobonds oder anderen Finanzmitteln zu unterstützen – ein Vorschlag, der in ähnlicher Weise bereits von Francois Hollande kam. Eine Option, die El Pais als am wenigsten wahrscheinliche bezeichnet. Hier bestünde die Möglichkeit, dass jedes Mitgliedsland 10 Milliarden Euro an die EIB gibt. Genau an das Institut, das ursprünglich vor einem halben Jahrhundert gegründet wurde, um europäische Projekte zu finanzieren. Doch da auch die EIB ihre hohe Kreditwürdigkeit nicht verlieren will, hat sie in den vergangenen Monaten ihre Kredite und Zuschüsse stark reduziert. Das neue Geld könnte der EIB erlauben, ihre Kreditvergabe-Kapazität bereits für dieses Jahr auf 60 Millionen Euro zu erhöhen, schreibt El Pais.

Eine andere Möglichkeit ist der ungenutzte Teil des Europäischen Finanzstabilisierungsmechanismus (EFSM), der als EU-Gemeinschaftsinstrument eingerichtet wurde und wie der EFSF zum Rettungsschirm gehört. 60 Milliarden Euro betrug das einstige Kapitalvolumen des EFSM. In diesem Topf sind nach dem Beitrag für die Rettungspakete an Griechenland, Irland und Portugal noch 12 Milliarden Euro. Dies solle als Hebel die Möglichkeit bieten, 200 Milliarden Euro an Investitionen aus dem Privatsektor anzuziehen. Doch diese Möglichkeit ist stark abhängig vom Interesse der Investoren und es wäre nicht der erste Hebel, der genau daran scheitern würde.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...