Finanzen

Spanien: Zinsen explodieren, Regierung schickt Hilferuf nach Brüssel

Lesezeit: 1 min
16.05.2012 13:14
In Spanien sind die Zinssätze für langfristige Bonds am Mittwoch auf 6,5 % gestiegen. In einer dramatischen Rede vor dem Parlament rief Premier Mariano Rajoy die EU zu Hilfe, weil er fürchtet, dass das Land in Kürze von den Kapitalmärkten abgeschnitten werden könnte.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Der spanische Regierungschef Mariano Rajoy hat am Mittwoch in einer dramatischen Rede auf den anhaltenden Anstieg der Zinssätze für Staatsanleihen reagiert. Rajoy sagte: "Es besteht das ernsthafte Risiko, dass uns die Kapitalmärkte kein Geld mehr leihen, und wenn, dann nur zu astronomischen Preisen." Später sagte er internationalen Journalisten, dass er hoffe, dass die "EU-Institutionen eine klare und überzeugende Botschaft zur Verteidigung des Euro aussenden werden, und dass sie den Märkten eine Bestätigung geben werden, dass die öffentlichen Schulden in allen europäischen Ländern bedient werden können."

Die Zinsätze für zehnjährige spanische Staatsanleihen waren am Morgen auf abenteuerlichere 6,5 Prozent gestiegen. Unter Beobachtern ist die 6-Prozent-Grenze der Bereich, ab dem es spätestens unmöglich wird, dass ein Land seinem Schuldendienst nachkommen kann.

Sollte Spanien tatsächlich nicht mehr in der Lage sein, sich auf den Kapitalmärkten zu finanzieren, dann ist eine Rettung durch einen der europäischen Rettungsschirme unausweichlich. Gegenwärtig ist die EU jedoch nicht vorbereitet, eine solche Rettung vorzunehmen, weshalb erwartet wird, dass in diesem Fall die Europäische Zentralbank wieder mit dem Aufkauf von spanischen Papieren beginnen müßte.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Mercosur-Abkommen: EU-Kommission erzielt Durchbruch im Handelsdeal mit Südamerika
06.12.2024

Zwischen der Europäischen Union und südamerikanischen Staaten soll eine der größten Freihandelszonen weltweit entstehen. Der...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell: Stabilität vor neuen Impulsen – wie sollten Anleger reagieren?
06.12.2024

Rohstoffexperten haben derzeit Gold genau im Blick, weil der Goldpreis aktuell wenig Bewegung zeigt. Institutionelle Investoren und...

DWN
Panorama
Panorama Wort des Jahres 2024: Ampel-Aus
06.12.2024

Die Wahl zum Wort des Jahres 2024 spiegelt das gesellschaftliche und politische Geschehen wider. Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat...

DWN
Politik
Politik Taurus-Lieferung: FDP drängt auf Marschflugkörper für die Ukraine
06.12.2024

Die FDP versucht einen neuen Vorstoß: Im Bundestag wird erneut über einen Antrag zur Lieferung deutscher Marschflugkörper an die Ukraine...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Industrieproduktion sinkt weiter – Schwäche der Autobranche belastet
06.12.2024

Die Industrieproduktion in Deutschland bleibt in der Krise und startet schwach ins Schlussquartal. Im Oktober kam es überraschend zu einem...

DWN
Politik
Politik Frankreich: Regierung gestürzt - Sozialisten zeigen sich offen für Sondierungsgespräche
06.12.2024

Nach dem Sturz der Mitte-Rechts-Regierung in Frankreich signalisieren die Sozialisten ihre Bereitschaft zu Sondierungsgesprächen. „Ich...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neueinstellungen: Jeder zweite Deutsche kündigt noch in der Probezeit - warum?
06.12.2024

Von der Euphorie zur Ernüchterung: Falsche Vorstellungen, schlechte Chefs, zu hoher Stress – viele Mitarbeiter sind schon in den ersten...