Politik

Merkel gibt nach: Euro-Projekt-Bonds kommen als Vorstufe zu Eurobonds

Diplomaten haben sich in Brüssel auf einen ersten Testlauf für Euro-Projektbonds geeinigt. Auch wenn dies offiziell nicht so gesagt wird: Diese Bonds werden als Testlauf für Eurobonds verstanden. Deutschland will eine Überprüfung der Maßnahme im Jahr 2015.
22.05.2012 00:55
Lesezeit: 1 min

Europäische Diplomaten haben am Montagabend eine Einigung für einen Testlauf von Euro-Projekt-Bonds erzielt. 230 Millionen aus den EU-Geldern sollen für länderübergreifende Projekte in den Bereichen Energie und Straßenbau verwendet werden. Die Einführung dieser Bonds wird als Vorstufe zu gemeinsamen euopäischen Staatsanleihen gesehen. Deutschland, Finnland und die Niederlande hatten bis zuletzt gegen die Einführungd der Projekt-Bonds opponiert. Einem Bericht der FT zufolge wurde die deutsche Zustimmung erwirkt, indem man zusicherte, die Wirksamkeit dieser Maßnahme im Jahr 2015 zu überprüfen.

Das Ziel der Maßnahme sind Wachstumsimpulse. Die Projekt-Bonds sind jedoch auch ein Zugeständnis an den neuen französischen Präsidenten Francois Hollande. Aus der CDU war schon vor einiger Zeit zu hören gewesen, dass dies ein Deal sein könnte, um Hollande zur Zustimmung zum Fiskalpakt zu bewegen (hier).

Andere Maßnahmen stocken unterdessen noch: Vor allem der Einsatz der Europäischen Investitionsbank (EIB) ist umstritten. Die EIB gilt als sehr gewissenhaft und hat bisher nur in Projekte investiert, bei denen ein Verlustrisiko ausgeschlossen werden könne. EIB-Chef Werner Hoyer signalisierte, dass sein Institut einem schnelleren Einsatz von Mitteln nicht abgeneigt gegenüberstehe.

EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy forderte in einem Brief schnelles Handeln. Er hoffe, dass einige Maßnahmen am Mittwoch von den EU-Regierungschefs verabschiedet werden könnten. Ein EU-Diplomat wies jedoch darauf hin, dass bei allem Verständnis für Wachstumsprogramme eines klar sein müsse: Die EU habe keinen Geldkoffer, aus dem Geld veteilt werden könne. Jegliches Geld, das ausgegeben werde, müsse von irgendwoher kommen. Ein späte, wenngleich immer wieder erfreuliche Einsicht, wenn sie von EU-Seite artikuliert wird.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...