Politik

Eurozone: Stärkster Wachstumsrückgang seit drei Jahren

Lesezeit: 1 min
24.05.2012 14:29
Sowohl im Service-Sektor als auch in der Industrieproduktion ist der Einkaufsmanager-Index der Eurozone stark zurückgegangen. Erhebliche Verluste im Auftragseingang sprechen dafür, dass die Eurozone im Mai noch tiefer in die Rezession gefallen ist. Aber auch Großbritannien kämpft mit einem größeren Wirtschaftsrückgang als erwartet.
Eurozone: Stärkster Wachstumsrückgang seit drei Jahren

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Im Mai verzeichnete die Privatwirtschaft der Eurozone den größten Wachstumsrückgang seit Juni 2009. Der Markit Flash Eurozone Composite Index Produktion, der sowohl den Service-Sektor als auch die Industrie zusammenfasst, fiel um 0,8 Punkte auf 45,9. Ab einem Wert von 50 spricht man von einem Rückgang. Zum achten Mal innerhalb der vergangenen neun Monate lag der Index nun unter der Marke von 50.

Während die Dienstleistungsbranche mit 46,5 Punkten auf ein 7-Monatstief rutschte, sank die Industrie der Eurozone sogar auf ein 35-Monatstief. „Aufgrund des stärksten Rückgangs bei Geschäftstätigkeit und Auftragseingang seit knapp drei Jahren ist die Eurozone unserer Vorabschätzung zufolge im Mai noch tiefer in die Rezession abgerutscht“, erklärt Chris Williamson von Markit. „Sollte sich die Lage im Juni weiter verschlechtern, läuft Deutschland Gefahr, im zweiten Quartal leicht zu schrumpfen“ (der Einkaufsmanager-Index für Deutschland ist ebenfalls gesunken – hier).

Das Unternehmen Markit veröffentlichte am Donnerstag neben Deutschlands aktuellen Daten auch Frankreichs Einkaufsmanagerindex. Dieser fiel von 45,9 im April auf 44,7 im Mai – ein 37-Monatstief. Die französische Industrie berichtete von einer sehr starken Reduktion der Neuaufträge. Sowohl der heimische Markt als auch der Export in die Eurozone sei schwach. „Frankreich steckt in der tiefsten Krise seit drei Jahren, auch hier deutet unsere erste Schätzung auf einen BIP-Rückgang im zweiten Quartal von mindestens 0,5 Prozent hin“, warnt Chris Williamson.

Doch auch außerhalb der Eurozone gibt es schlechte Nachrichten. Das britische Wirtschaftwachstum ist im ersten Quartal um 0,3 Prozent zurückgegangen. Damit schrumpfte die britische Wirtschaft im ersten Quartal genauso stark wie Spanien (erst kürzlich riet der IWF Großbritannien zu Wachstumsmaßnahmen – hier). Das Produzierende Gewerbe erlebte einen Rückgang von 0,4 Prozent und der Dienstleistungssektor wuchs leicht um 0,1 Prozent. Allein das Baugewerbe ging um 4,8 Prozent im Mai zurück.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
24.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Chef sieht Zinssenkungspfad unklar und plädiert für digitalen Euro
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
24.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...