Finanzen

Europäische Versicherer geraten in den Strudel der Schuldenkrise

Aufgrund niedriger Zinsen und der Turbulenzen durch die Schuldenkrise hat sich die Liquidität der europäischen Versicherungsunternehmen verschlechtert, berichtet die Versicherungsaufsicht. Auch die Auszahlung der Pensionen ist davon betroffen.
11.06.2012 23:57
Lesezeit: 1 min

Grundsätzlich seien Europas Top-20- Versicherungsunternehmen finanziell gut aufgestellt. Sie haben eine Kapitalrücklage von rund 200 Prozent des erforderlichen Minimums, aber die Liquidität der Versicherungsunternehmen hat „begonnen, sich zu verringern“, warnte die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) in ihrem halbjährlichen Bericht zur Finanzstabilität.

Das Problem ist, dass die Versicherer durch Investitionen in Anleihen und Aktien generieren, um die Zahlungen an ihre Kunden tätigen zu können. Und genau in diesem Sektor, so die Aufsichtsbehörde, kam es zu einem starken Umsatzrückgang, da der unglaublich niedrige Leitzins die Renditen von hochwertigen Staatsanleihen nach unten gedrückt hat. Innerhalb von nur einem Jahr hat der Stoxx 600 European Insurance Index 15 Prozent verloren.

Die Fähigkeit der Versicherer, diesem niedrigen Zinsumfeld standzuhalten, könnte verschwinden, wenn die „Regierungen bei ihrer fiskalischen Situation weiter versagen und die Währung nicht stabilisieren können“, so die EIOPA. Diese niedrigen Zinsen stellen der Aufsichtsbehörde zufolge auch ein großes Problem für die Pensionspläne der Versicherungsunternehmen dar, da deren Auszahlungen einzig von der Performance der Fonds, in die investiert wurde, abhängig sind.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...