Politik

Griechenland gesteht Troika: Sparauflagen wurden nicht eingehalten

Lesezeit: 1 min
06.07.2012 01:20
Die griechische Regierung hat sich wegen der zwei Wahlgänge in den vergangenen Monaten weitgehend von den mit den Gläubigern vereinbarten Sparauflagen verabschiedet. Nun zeichnet sich die erste Koaltionskrise ab. Der schwedische Finanzminister erwartet indessen die Pleite Griechenlands.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die griechische Regierung hat bei den Gesprächen mit der Troika aus EU, EZB und IWF zugegeben, in den vergangenen Monaten signifikant von den Sparauflagen abgewichen zu sein. Als Grund gibt die neue Regierung an, dass es seit der alten Regierung gar keine Regierung gegeben habe. Der neue Finanzminister deutete in einem Interview mit der FT unterdessen an, dass man den Plan aufgeben wolle, das Sparprogramm neu zu verhandeln (hier).

In seiner Koalition scheint sich das noch nicht herumgesprochen zu haben: Finanzminister Evangelos Venizelos von der sozialistischen PASOK sagte, Massenentlassungen von Bediensteten aus dem öffentlichen Dienst werde es nicht geben, sie seien auch nicht nötig. Griechenland hat vom ursprünglichen Plan, 150.000 Beamte zu entlassen, bisher so gut wie nichts erfüllt. Erst einige tausend Beamte wurde abgebaut - die meisten von ihnen wanderten in die sogenannte Arbeitsreserve, wo sie für eine bestimmte Zeit weiter vom Staat bezahlt werden.

Der schwedische Finanzminister Anders Borg sagte im schwedischen Rundfunk, dass es eine hohe Wahrscheinlichkeit gebe, dass die Griechen ihren Verpflichtungen gegenüber den Gläubigern nicht werden nachkommen können - und man daher mit "irgendeiner Form von Staatspleite" rechnen müsse.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...