Die ersten Zeichen kurz vor dem Treffen der Eurogruppe sind alles andere als zuversichtlich. Am Montagmorgen stieg die Rendite für zehnjährige, spanische Anleihen auf 7.084 Prozent und durchbrach damit erneut die kritische 7-Prozent-Marke, die dauerhaft nicht als finanzierbar gilt. Aber auch die Renditen für fünfjährige (5.010%)und zweijährige Anleihen (6.359%) Spaniens haben wieder angezogen.
Die ersten scheinbar für Spanien und Italien positiven Gipfelbeschlüsse haben ihre Wirkung verfehlt. Die Niederlande und Finnland stemmen sich vehement gegen die neuen Befugnisse des EMS (mehr hier) und Brüsseler Beamte sprachen vergangene Woche sogar davon, dass es keine Bankenrettung ohne staatliche Garantien geben werde (hier). Also wieder einer dieser Gipfel, die zu keiner großen Änderung beitragen. Auch Mario Draghis Senkung des Leitzinses um lediglich 0,25 Prozent wird von den Märkten nicht als positives Zeichen gewertet. Die geplanten, neuen Einsparungen von Mario Monti haben ebenfalls keine Auswirkungen auf den Anleihenmarkt.
Die Ursache für die weiterhin steigenden Zinssätze schiebt der der italienische Premier indes auf andere: „Der Anstieg (der Rendite, Anm. d. Red.) ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter auch auf die Erklärung aus dem nordischen Staat, die ich persönlich für unangemessen halte“ - gemeint ist die Äußerung Finnlands zu einem möglichen Austritt, sollte der ESM Anleihen kaufen(hier). Solche Aussagen würden die Glaubwürdigkeit reduzieren, dass der Europäische Rat einstimmig Entscheidungen treffe, so Mario Monti am Sonntag in Aix-en-Provence. Am Montagmorgen legte die Rendite für zehnjährige italienische Anleihen wieder auf 6.141 Prozent zu.