Politik

Exporte brechen ein: Rezession in Irland verschärft sich

Lesezeit: 1 min
10.07.2012 00:21
Die sehr stark exportabhängige irische Wirtschaft leidet unter stark rückläufigen Exporten. Darunter leidet das Wachstum, die Rezession verschärft sich. Ein Ausstieg aus dem Rettungspaket wird immer unwahrscheinlicher.
Exporte brechen ein: Rezession in Irland verschärft sich

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Der Hafen der irischen Hauptstadt Dublin ist seit langem ein wichtiger Indikator für die irische Exportwirtschaft. Fast ein Drittel aller Frachtgüter Irlands passiert den Hafen jährlich. Kürzlich aber mussten Hafenarbeiter feststellen, dass die LKW Schlangen, die ihre Ladungen aus dem Land bringen wollen, dramatisch zurückgegangen sind. Dieses Jahr habe es einen deutlichen Rückgang im Containergeschäft gegeben, so der Geschäftsführer des Dubliner Hafens, Eamonn O‘ Reilly. Die Rezession würge die Binnenwirtschaft ab und der Export von Waren ginge ebenfalls zurück, so O’ Reilly.

Für den Rückgang der Exporte macht O’ Reilly die schwächelnde europäische Wirtschaft verantwortlich, welche der Haupthandelspartner Irlands ist. Der Anstieg der Exporte im letzten Jahr half der Wirtschaft zwar, zum ersten Mal seit dem Beginn der Krise im Jahr 2008 zu wachsen, jedoch machen es der diesjährige Rückgang im Export und die einbrechende Binnennachfrage immer unwahrscheinlicher, dass Irland am Ende des Jahres 2013 aus dem Rettungsprogramm von EU und IWF erfolgreich aussteigen kann.

Wirtschaftsprofessor Alan Barrett vom renommierten Trinity College in Dublin schätzt die Wirtschaftslage in Irland ebenfalls nicht sehr rosig ein. Es gibt vielerlei Herausforderungen für die irische Wirtschaft aber die größte Bedrohung ist wohl die Verschlechterung der europäischen Wirtschaftslage. Dies könnte eine Kettenreaktion im Hinblick auf die Exporte auslösen, so Barrett.

Die Verschuldung Irlands wird nächstes Jahr voraussichtlich bei 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen. Um die Ziele zur Schuldenreduzierung einhalten zu können, müsste das Land ein durchschnittliches Wachstum von 2,2 Prozent zwischen 2012 und 2014 erreichen. Dies wird allerdings angesichts der einbrechenden Exporte und der schlechten Binnennachfrage kaum zu erreichen sein.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Immobilien
Immobilien Pfandbriefbanken: Höhepunkt der Immobilienkrise liegt noch vor uns
07.12.2023

Die Finanzmärkte wetten darauf, dass die EZB die Zinsen bald wieder senkt. Dies dürfte auch Auswirkungen auf den Immobilienmarkt haben,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ökonom warnt: Deutschland droht Zusammenbruch seiner Wertschöpfung
07.12.2023

Der Schock über die Ergebnisse der jetzt vorgestellten PISA-Studie 2022 ist groß, Deutschland gleitet in eine tiefe Bildungskrise. Über...

DWN
Politik
Politik EU-Finanzminister wollen Reform der Schuldenregeln beschließen
07.12.2023

Am Freitag wollen sich die EU-Finanzminister auf eine Reform der Schuldenregeln verständigen. Der jüngste Vorschlag aus Spanien stellt...

DWN
Finanzen
Finanzen Ökonomen erwarten baldige Zinssenkung durch EZB
07.12.2023

Nicht nur die Märkte erwarten, dass die EZB die Zinsen bereits im zweiten Quartal 2024 wieder senken wird, sondern auch die von Reuters...

DWN
Finanzen
Finanzen EuGH: Schufa-Score darf nicht maßgeblich für Kreditwürdigkeit sein
07.12.2023

Egal ob beim Mietvertrag, dem Handyanbieter oder dem Stromversorger: Mit einem schlechten Schufa-Score hat man oft wenig Chancen. Nun hat...

DWN
Finanzen
Finanzen Berliner Finanzamt bekämpft Steuerkriminalität im Internet-Handel
07.12.2023

Das Finanzamt in Berlin-Neukölln ist ab sofort für sämtliche ausländische Unternehmen zuständig, die keinen Firmensitz hier haben. Es...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Industrie drosselt Produktion fünften Monat in Folge
07.12.2023

Die deutsche Industrie hat ihre Produktion bereits den fünften Monat in Folge gedrosselt. Das Minus war überraschend. Eine Rezession ist...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Rekord-Ölproduktion der USA fordert OPEC+ heraus
06.12.2023

Die USA produzieren dieses Jahr so viel Rohöl wie nie zuvor. Dies erschwert die Bemühungen der OPEC+, mit Förderkürzungen die Preise zu...