Finanzen

Bank of England wusste über mangelnde Libor-Prüfung längst Bescheid

Die britische Notenbank wusste bereits früh von den mangelnden Auflagen bei der Kontrolle des Libor. Um keinen Imageschaden zu erleiden, ließ sie im Jahr 2008 alle Hinweise auf sich aus dem Dokument des Bankenverbandes über die neuen Regeln streichen.
21.07.2012 21:36
Lesezeit: 1 min

Die Bank of England war über die mangelnde Kontrolle der Zinssätze am Interbankenmarkt informiert. Die britische Notenbank wollte deshalb nicht mit neuen Auflagen für die Kontrolle des Libor in Verbindung gebracht werden. Daher ließ sie ihren Namen aus einem Dokument streichen, das der britische Bankenverband (BBA) im Jahr 2008 erstellt hatte.

Die betreffenden Unterlagen wurde nun im Zuge der Ermittlungen rund um den Manipulationsskandal veröffentlicht.

Darin wurden neue Auflagen für die Überwachung des Zinssatzes am Interbankenmarkt festgelegt. Dabei bezogen sich die Banken auch auf die britische Notenbank. In einem Statement der Bank of England zu den Auflagen hieß es: „Was die BBA angibt, bei der Aufsicht zu unternehmen, scheint im großen und ganzen sinnvoll zu sein, dennoch sind wir besorgt, dass die Maßnahmen nicht weit genug gehen“, heißt es in einer Mitteilung der Bank of England. Aus diesem Grund forderte die Notenbank den Bankenverband auf, alle Referenzen auf sich oder ihr US-Pendant, die Federal Reserve zu entfernen.

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