Deutschland

Krisenangst: Deutsches Geschäftsklima auf niedrigstem Stand seit mehr als zwei Jahren

Der Geschäftsklima-Index der größten Volkswirtschaft der Eurozone ist im Juli auf den tiefsten Stand seit 28 Monaten gerutscht. „Die Eurokrise belastet zunehmend die Konjunktur in Deutschland“, so das Ifo-Institut. Auch die aktuelle Geschäftslage werde nach einem Anstieg im Juni nun wieder zurückhaltender betrachtet.
25.07.2012 10:32
Lesezeit: 1 min

Die deutsche Wirtschaft kann sich von der Schuldenkrise nicht mehr abkapseln. Im Juli sind die Aufträge der deutschen Industrie und im Dienstleistungssektor so stark zurückgegangen wie zuletzt vor drei Jahren (hier). Und auch die Erwartungen der deutschen Wirtschaft haben sich eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel den dritten Monat in Folge von 105,2 Punkten auf 103,3 Zähler und erreichte damit seinen schlechtesten Wert seit 28 Monaten. Ähnlich eingetrübt sind auch die Erwartungen für die kommenden Monate. Hier sank der Index von 97,2 Punkten auf 95,6 Punkte. „Die Eurokrise belastet zunehmend die Konjunktur in Deutschland.“

Sowohl im Verarbeitenden Gewerbe als auch im Großhandel und Bauhauptgewerbe sind die Geschäftserwartungen in den vergangen Monaten gesunken. Vor allem im Verarbeitenden Gewerbe werden die Kapazitäten zudem deutlich weniger ausgelastet. Hier hat sich „das Geschäftsklima stark eingetrübt“, so das Ifo-Institut. Insbesondere die aktuelle Geschäftslage werde erheblich ungünstiger eingeschätzt als im Vormonat. Lediglich im Einzelhandel sieht es freundlicher aus. Hier ist das Geschäftsklima erneut gestiegen und die Erwartungen fallen positiver als in den anderen Bereichen aus.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...