Finanzen

Euro-Krise: Draghi deutet massive EZB-Intervention an

Die Lösung für die Krise ist mehr Europa und nicht weniger, so EZB-Chef Draghi. Zugleich erklärte er, dass die EZB alles tun werde, um den Euro zu erhalten. Damit kündigt er indirekt den Forderungen der vergangenen Tage nach, dass die EZB stärker in die Schuldenkrise einsteige.
26.07.2012 13:13
Lesezeit: 1 min

Seit der letzten Leitzinssenkung der EZB hat sich die Schuldenkrise dramatisch verschlimmert. Der Druck auf Italien und insbesondere Spanien am Anleihenmarkt ist enorm gestiegen – Spanien droht den Zugang zum Markt zu verlieren. Und die regionalen Umstände in beiden Ländern stellen die Regierungen vor die Herausforderung (hier), selbst finanziell eingreifen zu müssen. Ganz abgesehen davon, dass der Bericht der Troika zu Griechenland katastrophal ausfallen wird (hier).

So wurden in den vergangenen Tagen die Stimmen immer lauter, die ein stärkeres Eingreifen der EZB forderten. Mario Draghi, der EZB-Chef, machte heute bei einer Investment-Konferenz in London deutliche Zugeständnisse. Die Lösung der Krise sei nicht weniger Europa sondern mehr, sagte er. „Im Einklang mit unserem Mandat, ist die EZB bereit, zu tun, was auch immer notwendig ist, um den Euro zu erhalten“, bekräftigte der EZB-Chef. „Und glauben Sie mir, es wird genug sein“.

So wird die EZB aller Voraussicht nach wieder ihr Anleihen-Kauf-Programm beginnen, um die Zinssätze Spaniens und Italiens zu senken. Etliche Ökonomen schließen jedoch auch nicht aus, dass es noch einmal einen Tender oder eine Leitzinssenkung geben könnte.

Kurz nach Mario Draghis Aussage nahm der Euro wieder an Fahrt auf, Spaniens IBEX 35, der die der die 35 wichtigsten spanischen Unternehmen mit der größten Marktkapitalisierung umfasst zog ebenfalls kräftig an. Die Rendite für zehnjährige, spanische Anleihen sank ebenfalls.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Neuer Wehrdienst beschlossen: Bundeskabinett bringt Gesetz auf den Weg – zunächst keine Dienstpflicht
27.08.2025

Die Ministerrunde billigte auf einer Sitzung im Verteidigungsministerium den Rechtsrahmen, der eine Wehrerfassung junger Männer einführt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Rentenkrise: Frühstart-Rente ab 2026 - Kann Kapitalmarkt-Sparen die Lücke füllen?
27.08.2025

Der Bismarck’sche Rentenstaat steht unter Druck: Kanzler Merz will mit Aktiensparen gegensteuern – und stößt auf heftigen Widerstand....

DWN
Politik
Politik Arbeitslosenzahlen höher als erfasst: Wie die Bundesagentur für Arbeit trickst
27.08.2025

Die Bundesagentur für Arbeit führt Buch über die Arbeitslosenzahlen in Deutschland. Doch nicht jeder, der keinen Job hat, wird dort als...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Hohe Erwartungen – hohe Fallhöhe
27.08.2025

Nvidia steht vor einem der wichtigsten Quartalsberichte seiner Geschichte. Anleger erwarten Rekorde – doch im Hintergrund wachsen Zweifel...

DWN
Politik
Politik Zehn Jahre nach „Wir schaffen das“: Geflüchtete fühlen sich immer weniger willkommen
27.08.2025

Zwischen 2015 und 2017 wurde in Deutschland viel über „Willkommenskultur“gesprochen. Das ließ später nach. Auch die Geflüchteten...

DWN
Politik
Politik Söder an Habeck: "Geh mit Gott – Hauptsache, weit weg" - kommt vorher noch ein Untersuchungsausschuss?
27.08.2025

Robert Habeck und Markus Söder werden wohl keine Freunde mehr – auch nicht nach dem Abgang des Grünen-Politikers. CSU-Generalsekretär...

DWN
Finanzen
Finanzen PayPal-Aktie: Sicherheitsproblem beim Zahlungsdienstleister – wie Anleger auf die PayPal-Panne reagieren sollten
27.08.2025

Milliardengelder blockiert, Sicherheitsprobleme und trotzdem Kursgewinne: Bei PayPal überschlagen sich die Ereignisse. Während Händler...

DWN
Immobilien
Immobilien Heizungstausch: Ist es sinnvoll, noch dieses Jahr die Heizung auszutauschen?
27.08.2025

Die hohen Förderungen von bis zu 70 Prozent der Investitionen beim Austausch alter gegen neue Heizungen könnten bald Geschichte sein. Das...