Internationale Konzerne profitieren vom schwachen Kurs des Euro: Produkte aus der Eurozone sind aktuelle für Käufer außerhalb der Gemeinschaftswährung günstig. Weil europäische Konzerne die meisten Ausgaben in Europa selbst tätigen, sich ihre Absatzmärkte aber außerhalb der Eurozone befinden, wirkt sich der schwache Euro positiv auf den Umsatz aus.
Der Euro hat selbst im Vergleich zu einem schwachen US-Dollar in den vergangenen drei Monaten um fünf Prozent an Wert verloren. Vor einem Jahr war der Euro im Vergleih zum Dollar sogar noch 13 Prozent mehr wert als heute.
„Ein schwächerer Euro kann bestimmten Unternehmen helfen, einige der negativen Folgen der Konjunkturabschwächung auszugleichen. Aber alles in allem bleibt die Situation europäischer Unternehmen aufgrund des Wirtschaftsabschwungs schwierig“, sagte Jean-Michel Carayon, Vize-Chef der Kreditvergabeabteilung von Moody's der FT.
Der deutsche Autohersteller BMW rechnet damit, dass sich der schwache Euro in diesem Jahr in einem dreistelligen Millionenbetrag auf den Umsatz auswirken wird. Volkswagen geht davon aus, dass es aufgrund des Wechselkurses im ersten Halbjahr 2012 um 500 Millionen Euro mehr Umsatz gemacht hat. Autohersteller, die sehr viel stärker auf den europäischen Markt angewiesen sind und weniger außerhalb der Eurozone verkaufen, wie etwa Peugeot, haben deshalb massive Probleme (mehr hier).
Aber auch die Absatzmärkte in Asien oder Amerika erleben eine Krise. Hier könnte die Nachfrage ebenfalls schon bald einbrechen. Spekulanten glauben, die hohe Abhängigkeit von China könnte auch die soliden deutschen Autohersteller hart treffen und wetten bereits gegen sie (mehr hier).