Politik

Schuldenkrise lässt Reallöhne in Europa sinken

In 16 von 27 der EU-Länder sinken die Reallöhne in Folge der Schuldenkrise, so eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung. Dieser Rückgang der Reallöhne wird zum „dominierenden Trend“, so das Institut. Zudem schwäche die hohe Arbeitslosigkeit die Einflussnahme der Gewerkschaften. Die Reallöhne in Deutschland steigen noch leicht.
06.09.2012 16:52
Lesezeit: 1 min

Die Auswirkungen der Schuldenkrise werden immer deutlicher in den Geldbörsen der Europäer sichtbar. Über Verluste bei den Reallöhnen zahlen schon heute mehr als der Hälfte der EU-Länder die Menschen für die Schuldenkrise. In 16 von der 27 Länder sind die Reallöhne in diesem Jahr gesunken, das geht aus einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung hervor.

Beunruhigend ist vor allem die Situation in Südeuropa. In Griechenland beispielsweise müssen die Arbeitnehmer in diesem Jahr voraussichtlich einen Reallohnverlust von 7,5 Prozent ertragen, so das stiftungseigene Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI). In Portugal haben die Menschen preisbereinigt 6,1 Prozent weniger Lohn. Dem Bericht zufolge müssten sich die Menschen auf eine Arbeitswelt einstellen, „in der Reallohnverluste zum dominierenden Trend werden“ ", heißt es in dem Bericht. Doppelt hart ist zudem, dass die Tarifverhandlungen aufgrund der angestiegenen Arbeitslosigkeit in Zukunft ebenfalls schwieriger ausfallen dürften. „In vielen europäischen Ländern wird derzeit die Position der Gewerkschaften durch eine anhaltend hohe Arbeitslosigkeit geschwächt.“

Deutschland ist eines der wenigen EU-Länder, in denen die Lohnentwicklung noch einigermaßen positiv ist. Das Land gehört zu denen, „deren Beschäftigte seit 2010 zumindest keine Lohnverluste hinnehmen mussten". So werden die Reallöhne in Deutschland zwischen 2010 und 2012 dem Institut zufolge etwa um 2 Prozent gestiegen sein.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Bundestagswahl: FDP und BSW laut Hochrechnung im Bundestag - droht erneut eine Dreierkoalition?
23.02.2025

CDU und CSU gehen als klare Sieger aus der Bundestagswahl hervor – für die SPD ist es das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Die...

DWN
Politik
Politik Merz triumphiert, Scholz geschwächt: Die Konsequenzen der Wahl
23.02.2025

Deutschland hat entschieden, und es gibt einen klaren Gewinner. Dennoch dürfte die Regierungsbildung herausfordernd werden, da die Zeit...

DWN
Politik
Politik Wie es nach der Bundestagswahl weitergeht
23.02.2025

Nach der Bundestagswahl beginnt die nächste Phase: die Regierungsbildung. Dabei sind zahlreiche Schritte erforderlich, die sich über...

DWN
Politik
Politik Wahlrecht 2025: Kleinerer Bundestag, größere Auswirkungen – Das ändert sich für Wähler und Parteien
23.02.2025

Am Wahltag selbst werden die meisten Wählerinnen und Wähler keinen Unterschied bemerken. Doch hinter den Kulissen verändert sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schweizer Infrastrukturexperte: "Deutschland war lange der Wirtschaftsmotor Europas – das muss wieder so sein"
23.02.2025

Deutschland kämpft mit maroden Brücken, Straßen, Schienen, Strom- und Kommunikationsnetzen. Der Schweizer Infrastrukturexperte Alexander...

DWN
Finanzen
Finanzen ROI: Return on Investment und warum eine hohe Kapitalrendite wichtig ist
23.02.2025

Eine hohe Kapitalrendite entscheidet über den finanziellen Erfolg von Unternehmen und Investoren. Erfahren Sie, warum sie so wichtig ist...

DWN
Finanzen
Finanzen BlackRock: Die unsichtbare Macht eines Finanzgiganten
23.02.2025

BlackRock ist der weltweit größte Vermögensverwalter – doch wie groß ist sein Einfluss wirklich? Buchautor Werner Rügemer erklärt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft in der Krise – Welche Pläne haben die Parteien für Deutschland?
23.02.2025

Deutschland steckt in der Wirtschaftskrise – und die Bundestagswahl steht bevor. Wie wollen die Parteien Wachstum fördern, Steuern...