Politik

Frankreich: Tiefe Rezession kündigt sich an

Der französische Notenbankchef Christian Noyer sagt der Wirtschaft im kommenden Jahr nur ein geringes Wachstum von unter ein Prozent voraus. Analysten zufolge sei auch das noch zu hoch geschätzt.
17.09.2012 11:01
Lesezeit: 1 min

Aktuell: EU-Geldschwemme: Nun auch Streit in Finnland

Die Anleihenkäufe der EZB und die ESM-Entscheidung in Karlsruhe sorgen auch in Frankreich für Erleichterung. Notenbankchef Christian Noyer spricht zwar aufgrund der aktuellen Entwicklungen von einer Erholung der französischen Wirtschaft 2013, doch das geringe Wachstum 2012 werde auch das kommende Jahr beeinflussen. Deutlich unter einem Prozent werde das Wachstum deshalb liegen.

„Wir können für 2013 eine allmähliche Trendwende beim Wachstum erwarten. Es sollte im Durchschnitt unter einem Prozent liegen“, erklärte Christian Noyer im Interview mit der Tageszeitung „Les Echos“. Die Inflation werde die EZB mit ihrem Programm nicht beschleunigen, glaubt er. Die Zentralbank werde die Liquidität andernorts aus dem System ziehen und so für Stabilität sorgen.

Analysten sind allerdings der Ansicht, dass selbst die derzeitige Wachstumsprognose Frankreichs zu hoch geschätzt sei. Hollande sagt für 2012 ein Wachstum von 0,3 Prozent voraus. Anderen Beobachtern zufolge werde sich das diesjährige Wachstum jedoch eher bei um die 0,1 Prozent bewegen, berichtet Reuters. Frankreich korrigierte zudem erst vor kurzem die Wachstumsprognosen für 2013 von 1,2 auf 0,8 Prozent. Die Steuererhöhungen Hollandes dürften nämlich zu Zurückhaltung bei den französischen Konsumenten führen.

Mehr Themen:

Frankreich nervös: Bankenunion soll wankende Pariser Banken retten

Deutsche Sparer sollen für EU-Notkredite haften

Flucht nach vorne: EU will europäischen Superstaat schaffen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...