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Bundesbank attackiert IWF: Lagarde geht zu hohes Risiko ein

Lesezeit: 1 min
25.09.2012 13:31
Die Deutsche Bundesbank sieht in den gelockerten Kredit-Bedingungen des IWF eine Gefahr für die Staaten, die den IWF finanzieren: Sollte sich der IWF weiter so massiv in den europäischen Schuldenstaaten engagieren, könnte die deutschen Beiträge an den IWF als nicht mehr risikofrei eingestuft werden.
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„Im Zuge der jüngsten Finanzkrise hat der IWF seine Finanzierungsfunktion zur Unterstützung von Mitgliedsländern bei der Krisenbewältigung und zur Vermeidung von Ansteckungseffekten stark ausgeweitet", kritisiert die Bundesbank in ihrem Monatsbericht (die Vorgehensweise ist aber auch grundsätzlich fragwürdig - hier). Gleichzeitig hätten aber „die mit IWF-Finanzhilfen verbundenen Risiken für den Fonds substanziell zugenommen" – quantitativ und qualitativ. So haben insbesondere die „Ausweitung der Finanzierungsfunktion des Fonds und die Aufweichung der Standards für die Mittelvergabe haben zu einer Verschlechterung seines Risikoprofils geführt“.

Dadurch, dass der IWF zunehmend mehr Risiken übernommen habe, bestehe die Gefahr, dass der IWF sich „tendenziell von einem Liquiditätsmechanismus zu einem Kreditinstitut“ wandele, heißt es in dem Bericht. Aber eine solche Wandlung stünde aber weder im Einklang mit den rechtlichen und institutionellen Vorgaben des IWF-Abkommens noch mit seinem Finanzierungsmechanismus und seinen Möglichkeiten der Risikoabsicherung. Dies könne dazu führen, dass die Erfolgsaussichten von IWF unterstützen Anpassungsprogramme geschmälert werden, da die deutschen Beitrage an den IWF nicht mehr als risikofrei eingestuft werden könnten.

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