Slowenien ist in einer ähnlichen prekären Situation wie Spanien, wenngleich ein Rettungspaket nur einen Bruchteil dessen ausmachen würde, was Spanien benötigt. Auch Slowenien erlebte 2008 einen Immobilienboom und die nationalen Banken blieben nach der Wirtschaftskrise auf faulen Krediten in Milliardenhöhe sitzen. Nun will die slowenische Regierung ebenfalls eine Bad Bank für eben diese Kredite ins Leben rufen.
Doch genau dies könnte die bereits schlechte finanzielle Situation des Landes noch verschärfen. Der slowenische Finanzminister Janez Sustersic warnte vergangene Woche, dass die Banken zur Rekapitalisierung eine Milliarde Euro benötigen würden, wenn sie die faulen Kredite auf die Bad Bank überschreiben würden. Capital Economics geht jedoch davon aus, dass es sich eher um 5 Milliarden Euro handeln wird. Finanzmittel, die das Finanzloch der slowenischen Regierung sehr stark strapazieren würden. Auch die Ratingagentur Moody’s rechnet damit, dass die Stärkung der slowenischen Banken mit staatlichen Geldspritzen Slowenien vor große Herausforderungen stellen könnte, berichtet CNBC.
Dies sei ein Problem, welches einige kleine Mitgliedsländer mit einem großen Bankensektor haben, gibt Thomas Harjes , Direktor für Europäische Wirtschaftsforschung bei Barclays, zu bedenken. Slowenien sei besonders gefährdet, wenn sich die Situation in der Eurozone verschlechtere. Die Renditen für zehnjährige, slowenische Anleihen lagen vergangene Woche schon bei 6,5 Prozent. „Sloweniens gesamte öffentliche Schulden betragen 16 Milliarden Euro“, so William Jackson von Capital Economics. Jedes Jahr müsse der Staat ausstehende Schulden in Höhe von 3 Milliarden Euro refinanzieren. Das sei zwar wenig im Vergleich zu vielen anderen europäischen Staaten, aber für sie slowenische Regierung werde es aufgrund der ansteigenden Renditen und der bevorstehenden Rekapitalisierung der Banken langsam eng.
Zudem befindet sich die slowenische Wirtschaft in einer Rezession. Dieses Jahr werde die Wirtschaft um 2 Prozent schrumpfen, prognostizierte die slowenische Regierung. Bisher war sie jedoch von einem Wachstum von 1,2 Prozent ausgegangen. Für 2013 wird sogar eine Kontraktion von 1,4 Prozent erwartet.