Die Regierungen in Berlin und Paris haben sich geeinigt, sich im Falle einer Fusion von EADS und BAE mit jeweils 9 Prozent an dem Unternehmen zu beteiligen. Auch wenn die Fusion zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch alles andere als in trockenen Tüchern ist, werben beide Vorstandschefs Ian King (BAE Systems) und Tom Enders (EADS) für diese Fusion in der heutigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung: „Wenn sich die Gelegenheit ergibt, etwas noch Größeres und Besseres zu schaffen, dann müssen wir zugreifen. Wir sind der Meinung: Dieser Zeitpunkt ist jetzt gekommen."
Die Fusionspläne sind gefährdet: Trotz staatlicher Einigung weigern sich die bisherigen EADS-Großaktionäre, wie Daimler und Lagardere, bisher, ihre Anteile zu verkaufen. Der deutsche Staat müsste zur Umsetzung der Fusionspläne zunächst 15% der Anteile erwerben (mehr hier).
Anders als Daimler, sperrt sich insbesondere der französische Anteilseigner Lagardere: „Trotz des industriellen und strategischen Potenzials, das ihm zugeschrieben wird, hat dieser Plan noch nicht gezeigt, dass er Wert für EADS schafft. Lagardere betrachtet die Fusionsbedingungen zwischen EADS und BAe derzeit als nicht zufriedenstellend.", mit Blick auf das Wertverhältnis bei der Fusion von 60 zu 40 zugunsten von EADS.
Die Fusion beider Unternehmen hätte den maßgeblichen Vorteil, in Zeiten krisenbedingter Militäretat-Kürzungen gegen einen Konkurrenten weniger auf dem Markt im Wettbewerb zu stehen und nun gemeinsam gegenüber dem Boeing-Unternehmen zu stehen.