Deutschland

Jeder fünfte Deutsche von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen

Lesezeit: 1 min
23.10.2012 09:38
Die Zahl der Deutschen, die 2011 von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen waren ist auf fast 20 Prozent gestiegen. Etwa 16 Millionen Menschen in Deutschland sind betroffen. Die Häufigkeit bei Frauen ist erwartungsgemäß höher als bei Männern gewesen.
Jeder fünfte Deutsche von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen

Aktuell: Troika gibt Griechenland mehr Zeit

Die Diskussion über Armut in Deutschland ebbt nicht ab. Fast 900.000 Deutsche waren im vergangenen Jahr auf eine Grundsicherung angewiesen - 5,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (hier). Oft geht mit der Armut auch die soziale Ausgrenzung hervor. Wie das Statitische Bundesamt am Dienstag mitteilt, ist 2011 in Deutschland jeder Fünfte von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht gewesen (19,9%).

Wie die Studie zeigt, sind Frauen (21,3 %) eher von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen als Männer (18,5 %). Der niedrigste Wert ergibt sich für Männer ab 65 Jahren (13,0 %). Dies scheint jedoch der in der Öffentlichkeit breit diskutierten Furcht vor Altersarmut zu widersprechen (hier).

Allerdings ist diese Statistik wie die meisten ihrer Art mit Vorsicht zu genießen. Als armutsgefährdet gilt jeder, dem weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens (Median) der Gesamtbevölkerung zur Verfügung stehen. Das heißt, wenn in Deutschland in einem Jahr aufgrund eines plötzlichen Innovationsschubs alle doppelt so wohlhabend wären wie heute, dann wäre die Zahl der „Armutsgefährdeten“ unverändert. Insofern sind auch die Werte dieser Statistik in Relation zu sehen.

In den Bereich „soziale Ausgrenzung“ fallen Menschen, die „erheblich materiell depriviert“ sind. Doch man gilt schon als „erheblich materiell depriviert“, wenn man beispielsweise keinen PKW, kein Fernsehgerät und keine Waschmaschine hat. Viele Studenten leben heute ohne diese Dinge und sind nicht zwangsläufig als armutsgefährdet zu betrachten.

Weitere Themen

Schlechtes Image: EU startet millionenschwere PR-Kampagne

Russischer Finanzexperte: Griechenland und Spanien vor der Pleite

Bankenunion: Tschechien fürchtet Zugriff auf nationale Spareinlagen

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder Baerbock und Nauseda intensivieren...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...