Finanzen

Finanzexperte: Griechenland für ausländische Investoren riskanter als Syrien

Lesezeit: 1 min
29.10.2012 13:57
Griechenland ist eines der drei Länder, die von ausländischen Investoren als risikoreichste Länder für Investitionen angesehen werden. Nur der Iran und der Irak werden als noch problematischer angesehen. Allerdings ist Griechenland nicht das einzige Euro-Land, das sich unter den riskantesten Investitions-Ländern befindet.
Finanzexperte: Griechenland für ausländische Investoren riskanter als Syrien

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Angst vor Hurrikan Sandy: New York gleicht einer Geisterstadt

Einer aktuellen Studie des internationalen Wirtschaftsberatungs-Unternehmens BDO zufolge ist Griechenland für Investetionen noch riskanter als das vom Bürgerkrieg betroffene Syrien. Damit liegt Griechenland nach dem Irak und dem Iran auf Rang drei der für Investitionen riskantesten Länder. Damit ist Griechenland in Europa allerdings nicht allein, auch Spanien befindet sich in den Top10 der riskantesten Investment-Länder wieder (zur Studie hier).

„Die Finanzchefs machen sich immer mehr Sorgen über Südeuropa und bewerten es teilweise so riskant, wie den politisch instabilen Nahen Osten“, sagt Martin Van Roekel von BDO. Die Zurückhaltung internationaler Investoren gegenüber Europas Schuldenstaaten und die Investmentfreudigkeit in die schnellwachsenden Schwellenländer sei einer der Hauptgründe für Europas Schuldenproblematik. Wenn die Regierungen nicht mehr in der Lage sind, die eigene Wirtschaft am Laufen zu halten, wächst die Abhängigkeit gegenüber ausländischen Investoren.

Dazu passt auch die übertrieben, positive Bewertung mancher Volkswirtschaften wie Japan oder die der USA. Japans Schulden liegen bei 219,1 Prozent des BIP, trotzdem werden Auslandsinvestoren nach wie vor durch die staatliche Eigenfinanzierung in Sicherheit gewogen. Dies geschieht allerdings zu Lasten der Pensionsfonds. Und auch die US-Wirtschaft wird sich nach der Präsidentschaftswahl mit Steuererhöhungen und staatlichen Sparmaßnahmen konfrontiert sehen. Großer amerikanischer Vorteil ist der US-Dollar als globale Reservewährung. Gewinner des Rankings ist China, gefolgt von den USA. Brasilien, Indien, Deutschland und Großbritannien sind ebenfalls in den Top10 der attraktivsten Länder für Auslandsinvestitionen.

Der internationale Wirtschaftsberater BDO hat im Rahmen seiner Studien 1000 internationale Finanzchefs mittelständischer Unternehmen, die mit Auslandsinvestitionen befasst sind, befragt. Insgesamt wird die Situation für Auslandsinvestitionen als schwierig empfunden. Neben der Wirtschaftskrise sind vor allem Regulation und größerer Wettbewerb zusätzliche Negativfaktoren.

Weitere Themen

Protest bei Wahl: Jeder zweite Sizilianer hat nicht gewählt

Steinbrück soll mit Vorträgen 1,25 Millionen Euro verdient haben

Schuldenkrise vernichtet Arbeitsplätze in Deutschland


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Erdgas: Preis der Energiewende viel zu hoch - warnt Gazprom
15.11.2024

Während die Welt auf erneuerbare Energien setzt, geht Gazprom einen anderen Weg: Der russische Energieriese glaubt, dass Erdgas der...

DWN
Politik
Politik CDU und SPD für neuen Konsultationsmechanismus - BSW will in Sachsen konstruktiv sein
15.11.2024

In Sachsen wollen CDU und SPD als Minderheitsregierung einen «Koalitionsmechanismus» einführen, um eine Mehrheit für ihre Vorhaben zu...

DWN
Politik
Politik Scholz telefoniert erstmals seit zwei Jahren mit Putin und fordert Abzug aus Ukraine
15.11.2024

Seit Monaten signalisiert Kanzler Scholz, dass er grundsätzlich zu einem Telefonat mit Kremlchef Putin bereit sei. Man müsse nur den...

DWN
Politik
Politik Nach Ampel-Aus: Bundestag streicht Sitzungswoche
15.11.2024

Die kommende Sitzungswoche im Bundestag war für Haushaltsberatungen reserviert. Nach dem Ampel-Bruch gibt es keinen Haushalt und die Woche...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Party der Öl-Industrie? 1.700 Lobbyisten auf Klimagipfel
15.11.2024

Worum es Baku beim Klimagipfel geht - darüber scheint es sehr unterschiedliche Ansichten geben. Umweltaktivisten sehen sich mit 1700...

DWN
Finanzen
Finanzen EU-Kommission senkt Konjunkturprognose für Deutschland
15.11.2024

Hohe Unsicherheit, Arbeitskräftemangel und sparsame Verbraucher - was alles die Stimmung drückt in Deutschland.: Auch Brüssel zeichnet...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis: Nicht jeder Anleger ist von Trump-Aktienrally überzeugt - was nun wichtig ist!
15.11.2024

Seit der Wiederwahl von Donald Trump steigen die Aktienkurse an den US-Börsen kräftig. Aktien von Unternehmen wie Tesla oder Anbieter aus...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Inflationsausgleichsprämie 2024: Was kommt danach? Lösungen für eine nachhaltige Mitarbeitermotivation
15.11.2024

Letzte Chance für die Inflationsausgleichsprämie, auch kurz als Inflationsprämie bezeichnet: Bis Ende 2024 können Arbeitgeber bis zu...