Politik

Regierung in Athen geht härter gegen freie Presse vor

Lesezeit: 1 min
31.10.2012 13:08
Nach der Festnahme des griechischen Journalisten, der die Liste der griechischen Steuerflüchtlinge veröffentlicht hatte, geht die Regierung nun noch härter gegen die griechische Presse vor. Zwei TV-Moderatoren wurden suspendiert. Sie hatten sich kritisch über den Minister für öffentliche Ordnung geäußert.
Regierung in Athen geht härter gegen freie Presse vor

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: US-Ostküste im Chaos: Banden nutzen Stromausfall für Plünderungen

Die Pressefreiheit in Griechenland gerät zunehmend ins Wanken. Der Direktor des staatlichen Fernsehsenders ERT.net hat Anfang der Woche zwei TV-Moderatoren suspendiert, nachdem sie sich kritisch über den Minister für öffentliche Ordnung, Nikolaos Dendias, geäußert hatten. Der Minister steht derzeit aufgrund seines Vorgehens gegen Demonstranten und Einwanderern in der Kritik. Der Athener Polizei wird vorgeworfen, etliche Demonstranten nach einer Demonstration gegen die rechtsradikale Partei Chrysi Avgi festgenommen und gefoltert zu haben (hier). Nikolaos Dendias bestreitet die Vorwürfe und hat bereits einen Anzeige gegen den britischen Guardian, der von der Folter berichtet hatte, erstattet.

Die TV-Moderatoren hatten im Fernsehen darüber gesprochen, ob der Ordnungsminister aufgrund dieser Vorfälle nicht zurücktreten müsste. Diese öffentliche Kritik wollte sich die Regierung jedoch nicht gefallen lassen, was zur Suspendierung aufgrund „unannehmbarer Unterstellungen“ der Moderatoren führte, berichtet der Standard.

Erst am Sonntag war der griechische Journalist und Herausgeber Costas Vaxevanis verhaftet worden, weil sein Magazin Hot Doc eine Liste mit über 2.000 griechischen Steuerflüchtlingen veröffentlicht hatte (mehr hier). Eine Liste, die vor zwei Jahren den Griechen von der damaligen französischen Finanzministerin Christine Lagarde übergegeben wurde, dann aber auf rätselhafte Weise verschwand. Ab Donnerstag muss sich Costas Vaxevanis wegen Verletzung der Privatsphäre vor Gericht verantworten.

Weitere Themen

Bankrott: Zypern kann ab Dezember keine Gehälter an Beamte mehr zahlen

Rekord-Rente für George Lucas: Disney kauft Star Wars für 4 Milliarden

Arbeitslosigkeit in der Eurozone auf Rekordhöhe


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...