Politik

TV-Marke Sharp erwartet ihren eigenen Untergang

Der japanische Elektronikkonzern Sharp fürchtet um seine Existenz. Niedrigere Preise für elektronische Haushaltsgeräte, ein starker Yen und asiatische Billigkonkurrenz setzen die japanische Elektronikfirma unter Druck.
01.11.2012 13:16
Lesezeit: 1 min

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Sharp erwartet für das laufende Geschäftsjahr einen Nettoverlust von 5,6

Milliarden US-Dollar. Darüber hinaus leidet der Konzern an einem

massiven Kapitalabfluss. Deshalb sucht der Elektronikriese händeringend

nach neuen Allianzen. Bereits im vergangenen Jahr musste Sharp einen

Nettoverlust von rund 4,9 Milliarden US-Dollar (396 Milliarden Yen) verbuchen.

Der Aktienkurs von Sharp stand in diesem Jahr dementsprechend massiv

unter Druck. Er verlor drei Viertel seines Wertes. Die Analysten von

Moody’s und Standard & Poor’s stuften die Kreditwürdigkeit des Konzerns

auf Ramschniveau herunter.

Die Elektronikfirma ergreift unterdessen mehrere Maßnahmen, um den Kopf

aus der Schlinge zu ziehen. So nahm Sharp eine Hypothek auf seinen

Hauptsitz auf und veräußerte Fabriken in Übersee. Die Mitarbeiter des

Konzerns müssen Lohnkürzungen oder Entlassungen hinnehmen. Das

Unternehmen rechnet damit, dass die Restrukturierungsmaßnahmen bis Juni

2013 wirken werden, so die FT.

Sharp reiht sich damit in die Liste der japanischen Technologiekonzerne

ein, die derzeit mit ernsten finanziellen Problemen zu kämpfen haben.

Auch Sony und Panasonic leiden unter dem Preisverfall von

Flachbild-Fernsehern und anderen elektronischen Haushaltsgeräten. Der

starke Yen verschärft die angespannte Situation. Außerdem setzt ihnen

die asiatische Billigkonkurrenz zu.

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