Politik

Bundesrat kapituliert bei Bankenunion vor EU-Kommission

Lesezeit: 1 min
02.11.2012 15:47
Mehrere Unionsgeführte Bundesländer wollten im Bundesrat die EU-Kommission für ihre Pläne einer europäischen Bankenaufsicht rügen. Ein entsprechender Antrag wurde jedoch im Bundesrat nun abgelehnt.
Bundesrat kapituliert bei Bankenunion vor EU-Kommission

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Wegen Steuerliste: Griechisches Parlament leitet Untersuchungen gegen Venizelos ein

Die Ministerpräsidenten von Bayern, Hessen, Niedersachsen und Sachsen haben einen Antrag auf Erteilung einer sogenannten Subsidiaritätsrüge gegen die EU-Kommission in der Länderkammer eingebracht. Es fand sich allerdings keine Mehrheit für den Antrag. Die Unionsgeführten Bundesländer reagierten auf Pläne der EU-Kommission, die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank zu übertragen. Die Kommission beabsichtigt alle rund 6.000 Banken in der Eurozone zentral von der EZB überwachen zu lassen und dabei immer das letzte Wort zu behalten (hier).

Für Niedersachsens Ministerpräsidenten David McAllister (CDU) wäre dies eine klare Kompetenzüberschreitung: „Die Kommission schießt weit über ihr Ziel hinaus“, sagte er. Das Vorhaben sei weder zweckmäßig noch trage es zur europäischen Finanzmarktstabilisierung bei, so McAllister weiter. Eine europäische Bankenaufsicht durch die EZB sei nur gerechtfertigt, wenn die einzelnen Mitgliedsstaaten dazu nicht in der Lage seien, stellte der Niedersächsische Ministerpräsident fest. Die Europaministerin von Rheinland-Pfalz, Margit Conrad (SPD), teilte zwar die Bedenken, stimmte im Bundesrat jedoch gegen den Antrag. Die nordrhein-westfälische Bundesratsministerin Angelica Schwall-Düren (SPD) zeigte sich hingegen von der Notwendigkeit einer europäischen Aufsicht überzeugt. Eine Subsidiaritätsrüge ist die Vorstufe einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg.

Weitere Themen

Schäuble: Auch die USA müssen sparen

Wegen Rezession: Exporteinbruch schwächt deutsche Industrie

Nach Bürgerprotest: Kritischer Journalist in Athen wieder frei


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die Ampel auf Rot: Warum die deutsche Wirtschaft abwandert
08.05.2024

Der Frust des deutschen Mittelstands ist gewaltig. Immer mehr Unternehmer denken über Verlagerung ihrer Produktionsbetriebe nach. Nach...

DWN
Finanzen
Finanzen KfW: Deutlich weniger Förder-Kredite, aber mehr Gewinn zum Jahresauftakt
08.05.2024

Nach mehreren Krisenjahren hat sich das Kreditgeschäft der staatlichen Förderbank wieder normalisiert. Gleichwohl verdient die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen weiter dramatisch an - Zukunftsaussichten bleiben düster
08.05.2024

Im April verzeichnete Deutschland erneut einen starken Anstieg der Firmeninsolvenzen - ein bedenklicher Trend, der bereits seit 10 Monaten...

DWN
Technologie
Technologie Abzocke an der Ladesäule? E-Auto laden unterwegs teurer als Benzin E10
08.05.2024

Die Begeisterung für Stromer hat in Deutschland schon arg gelitten. Die Ampel gewährt keine Zuschüsse mehr bei der Anschaffung - und nun...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW mit Gewinnrückgang - Konzernchef Zipse bleibt extrem optimistisch
08.05.2024

Der Autobauer BMW musste im ersten Quartal trotz des florierenden Luxussegments Gewinneinbußen verbuchen. Konzernchef Oliver Zipse bleibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Siemens Energy beendet Misere und startet Sanierungsplan für Windkraftsparte Gamesa
08.05.2024

Beim kriselnden Energietechnikkonzern Siemens Energy scheint sich der Wind zu drehen. Nach einem guten zweiten Quartal mit schwarzen Zahlen...

DWN
Finanzen
Finanzen Anlagevermögen in Deutschland 2023 um 10 Prozent gewachsen
08.05.2024

Deutsche Kapitalanleger sind trotz schwacher Weltkonjunktur reicher geworden. Eine erfreuliche Nachricht für die Vermögensverwalter, die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft LNG: EU-Sanktionen bedrohen Russlands Energiegeschäfte
08.05.2024

Russland steht vor möglichen schmerzhaften EU-Sanktionen im Zusammenhang mit seinen Geschäften im Bereich Flüssigerdgas (LNG). Die...